Publisher Deep Silver und Entwicklerstudio Egosoft haben kürzlich den nunmehr vierten Teil der bekannten Weltraumhandels- und Simulationsreihe angekündigt. Die offizielle Weltpremiere des Titels fand bereits auf der diesjährigen Sci-Fi-Convention FedCon in Düsseldorf statt. Das ursprünglich proklamierte Ende der X-Reihe ist endgültig vom Tisch: Unter dem sinnstiftenden Titel X - Rebirth will die 1999 begonnene Serie mit runderneuertem Spieldesign und zusätzlichen Features in topaktueller Grafik einen Neuanfang starten.
Entwickler Egosoft verspricht, ein gewaltiges, frei zugängliches Spieluniversum zum Leben zu erwecken, das den grundsätzlichen Eckpfeilern der Reihe: Trade, Fight, Build, Think treu bleibt, aber eine Vielzahl neuer Ideen und Möglichkeiten bereithalten soll.
Praktisch alles wird von Grund auf neu entwickelt: Neben einem verbesserten Handelssystem soll das Spielerlebnis u.a. auch persönlicher gestaltet werden. In welchem Zusammenhang dies mit der angekündigten Gefährtin steht, die den Spieler im neuen Teil begleiten soll, lässt sich derzeit noch nicht sagen. Die Handlung soll im vierten X-Titel mit zahlreichen unerwarteten Wendungen aufwarten, über die sich die Entwickler natürlich noch ausschweigen. Grafisch dürfte X-Rebirth dank seiner komplett neuen Engine wohl keine Wünsche offen lassen: Die veröffentlichen Bilder strotzen bereits vor Shader- und Postprocessing-Effekten und kündigen ein grafisches Feuerwerk an, dessen Hardwareanforderungen allerdings noch nicht bekannt sind. Den ersten Trailer zu X-Rebirth finden Sie hier. Als Erscheinungsdatum wird das vierte Quartal 2011 genannt.
WingCenter kommentiert: Bekannte Schwächen der Reihe sollen ausgemerzt werden, man verspricht Innovationen im Gameplay, möchte sich von Unnötigem trennen und stellt nicht weniger als ein „radikal neues Gamedesign“ in Aussicht: Bei Egosoft macht man seinem Namen alle Ehre und platzt regelrecht vor Ambitionen. Hoffen wir, dass dies nicht nur das übliche PR-Geblubber ist. Die Entwickler mögen darüber im Interwiew zwar ironisch spötteln, doch viel mehr als eben jene Sprechblasen haben sie zur Zeit nicht anzubieten. Details der angekündigten Innovationen enthüllen sie noch keine. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Grundprinzipien der Serie, an denen ja nicht gerüttelt werden soll, am Ende mit dem „radikal“ Neuen vertragen werden. Dabei täten echte Innovationen und frisches Blut der Serie durchaus gut. Gerade in Punkto Story und Dramaturgie befand sich das gesamte Genre schon immer im Privateer-Spagat zwischen linearer Handlungsstruktur auf der einen und universeller Freiheit auf der anderen Seite. „Freelancer“ bot hier einen Kompromiss, wenn auch auf Kosten der spielerischen Freiheit, die wiederum ein Markenzeichen der X-Serie ist. Auch das immer komplexer gewachsene Handelssystem mit seinen überfrachteten Menüs könnte innovative Erneuerung vertragen. Bleibt zu hoffen, dass die Wiedergeburt tatsächlich einhält, was ihre Eltern vollmundig versprechen. Das Genre ist dünn gesäht, sodass X-Rebirth vermutlich mit seinem direkten Vorgänger in Konkurrenz treten wird. Wir bleiben am Ball!