Classic Review: Schleichfahrt
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Erschienen: 1996
Entwickler: Massive Developement
Publisher: BlueByte
Plattform: MS Dos/Windows 95
Anforderungen (hach waren das noch Zeiten):
IBM PC und 100 % kompatibel, 80486DX4/100MHz oder höher, PCI Bus, SVGA-Grafikkarte (16 Bit HiColor, 65000 Farben), Bildschirmauflösung 640x480 Pixel, VESA-Treiber 8MB RAM, mind. 35 MB freier Festplattenspeicher, MS DOS™ ab Version 5.0 oder Windows® 95, Double Speed CD-ROM-Laufwerk, Maus
Story:
Tief fallen die Engel…
Am Beginn des 21. Jahrhunderts wurden die Rohstoffe immer knapper und die politische Luft immer dünner. Als um 2030 Indien und Pakistan einen Atomkrieg begannen, war dies nur der Funke am Pulverfass und ein weltweiter Konflikt folgte. Binnen weniger Jahrzehnte wurde die Menschheit an den Rand der Ausrottung getrieben und die einzige Zuflucht blieben die Tiefen der Meere. Erst seit kurzer Zeit hatte man begonnen, die Meere als Rohstoffquellen zu erschließen und Habitate am Grund der Tiefsee errichtet. Doch nun waren die die einzigen Orte an denen man sicher vor Strahlung und Krieg blieb. Habitate verfeindeter Staaten schlossen sich zusammen und begannen Menschen und Material in die Meere zu schmuggeln, sich abzukapseln, Staaten am Meeresgrund zu bilden. Als 2100 die Erdoberfläche endgültig verseucht war und der nukleare Winter hereinbrach zog es die letzten Flüchtlinge in die Habitate. Seitdem kämpften sie mit den Problemen der Isolation, des Überdrucks und mangelnder Rohstoffe. Doch Jahrhunderte Erfindergeist und Not ließen sie neue Technologien entwickeln. Als dann auch noch ein internationales Unternehmen gegründet wurde, um das Problem des Atemgases und der Transporttechnologien zu lösen, ging es aufwärts. Entropol brachte Schwung in die Kulturen und wieder wuchs die Welt zusammen. Doch folgte schon bald der nächste Krieg im Kielwasser dieser neuen Reisewelle.
Das Jahr 2661, tief, tief unten am Grund des Meeres lebt der Rest der einst so stolzen Menschheit. Eingepfercht in Meterdicke Stahl- und Titanbehälter, fern jeden Tageslichts. Hier beginnt das Abenteuer von Emerald „Dead Eye“ Flint, dem zynischen Söldner und Überlebenskünstler, dessen Tage als einer der besten gezählt scheinen. Zumindest mag man dies glauben, hat er sich doch gerade sein Boot von einem Atlanterjuppie unter dem Hintern wegklauen lassen. Zum Glück hat er El Topo zum Freund, der ihm mit einem neuen „alten“ Boot aus der Patsche hilft und einige Aufträge verschafft. In zahlreichen Einsätzen für unterschiedlichste Auftraggeber beginnt nun eine Reise durch die Abgründe der sieben Weltmeere. Von El Topos Station im Südatlantik bis zum Indik, in das monarchistisch-kommunistische Regime des Shoguns vor Japan, der anarchistischen Tornadozone, dem kapitalistischen Atlantikstaat bis vor die Tore der Hölle, dem Biontenkopf vor Australiens Küsten, kämpft, schießt, schimpft sich der Held und Spieler.
Dabei rutscht man immer mehr in einen Sog voller Intrigen, politischer Ränkespiele um Atemgas- und Technologiemonopole und einer unbekannten Macht, welche sie alle bedroht. Seltsame Erdbeben erschüttern und zerstören friedliche Städte im arabisch-indischen Raum, unbekannte Boote überfallen die Handelsrouten und Emerald ist immer mittendrin.
Meinung:
Eines der Highlights aus deutschen Landen. Es steuerte sich wie eine Flugsim, die Missionszahl war hoch und die Story durch eine gute Mischung aus Filmszenen, Dialogen und Missionszielen vorangetrieben. Zwar hätte man an den Filmszenen sicher etwas verbesser können, dennoch machte die Grafik des Spieles selber das damals mehr als Wett. Die erste wirklich ernst zu nehmende 3D Umgebung, mit guten Modellen und als die ersten richtigen Voodoo und Konsorten-GraKas raus kamen, sahen die Explosionen richtig klasse aus. Seien es riesige Habitate, oder teils große Boote mit winzigen Türmen und Torpedostellungen, da gab es immer etwas zu entdecken. Sicher der Meeresgrund wirkte manchmal doch trist, andrerseits passte dies zur Atmosphäre einer überstrapazierten und ausgebeuteten Endzeitwelt (imo fand ich die grünen Landschaften bei den Nachfolgern sogar fast zu viel des Guten). Die Synchro, nun es war ja keine, es kam ja aus D und die war klasse erzählt. Noch heute muss ich bei der Stimme gewisser Ermittler einer Fernsehserie immer an Emerald denken und erwarte irgendeinen zynischen Kommentar. Die Musik, hm, da hat man vielleicht ein wenig zu sehr auf damalige Technoaction gesetzt, obwohl es doch zu den rasanten Missionen passte. Die Missionen selbst waren vielfältig und recht abwechslungsreich. Von einfachen Eskorteaufträgen, über Untersuchungen oder dem simplen Wegballern jeden Feindes, war da alles dabei und doch hatte jede so ihre Eigenheiten. Neben den Missionen der Story gab es zahlreiche Nebenquests, um sich das Gehalt aufzubessern und bessere Ausrüstung zu kaufen. Je weiter man voran schritt, um so stärker Schiffe bekam man gestellt und umso mehr Ausrüstung passte hinein. Genial fand ich auch die Türme mit unterschiedlicher Software. Je nach Vorliebe, des Spielers, halfen diese feindliche Boote zu beharken oder aufgeschaltete Torpedos abzuschießen.
Edit:
Fettes
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- gevatter Lars
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War es nicht auch so das es eines der ersten Spiele mit einer "Physik" war? Wenn ich mich recht entsinne gab es wasserströmungen die man nutzen konnte.
Ich hab keine Erinnerungen an Details aber ich erinnere mich an eine gute Zeit und das ich die Demo bis...ewig gespielt hab.
Warum ich es mir nicht gekauft hab kann ich nicht nachvollziehen.
Ärger ist wie ein Schaukelstuhl - er hält dich in Bewegung aber Du kommst nirgendwo hin.
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- Dark Hunter
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gevatter Lars schrieb: Oh daran erinnere ich mich noch. Ich hatte damals die Demo gespielt, die Vollversion hab ich nie in die Hände bekommen.
War es nicht auch so das es eines der ersten Spiele mit einer "Physik" war? Wenn ich mich recht entsinne gab es wasserströmungen die man nutzen konnte.
Jap, genau. Es gab da in bestimmten Gegenden meistens eine günstige Strömung, mit der man sich treiben lassen konnte. Gegnerische Türme und Boote reagierten oft auf den Geräuschpegel des eigenen Bootes und so eine Strömung war immer gut. Man brauchte dann nur den Motor abstellen und ließ sich vorbeitreiben. Oder man lenkte die feindlichen Geschütze mit noch lauteren Sachen ab. Es gab da Torpedos die Stufe 4 Geräusche machten und wenn man das eigene Boot auf 3 oder gar 2 getrimmt hatte, den Rest kannst du dir denken. Schleichfahrt war eben nicht nur so ein Name.
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Schleichfahrt ist eines der besten Spiele aus diesem Genre. Witzige Hintergrundstory, richtig interessante Missionen, tolle Grafik mit schönen Farben, kaum Designfehler bei den Missionen (einer fällt mir ein).
Auf meinem 233er (mit 2 x Voodoo2) ist das immer noch installiert
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Dark Hunter schrieb:
Wahrlich schade, da ist dir etwas entgangen. Die Nachfolger Aquanox dürften noch einigermaßen auf modernen Systemen laufen, sind aber imo nicht mehr ganz so gut, wie das Original. Allerdings haben auch die ihre tollen Seiten und die Story war eigentlich gut und schrie nach noch mehr Teilen. Ist eben schade, dass es Massive nicht gibt und so mittendrin die Arbeit eingestellt wurde.
Oh ja an Aquanox und Aquanox 2 habe ich auch noch sehr gute Erinnerung, wobei mir der erste Teil besser gefallen hat. Da bekam man glaub ich seine Succubus 2 etwas schneller als im zweiten, wo man sie glaub ich erst zum Ende hatte nehmen können.
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Schleichfahrt ist eines der besten Spiele aus diesem Genre. Witzige Hintergrundstory, richtig interessante Missionen, tolle Grafik mit schönen Farben, kaum Designfehler bei den Missionen (einer fällt mir ein)
Kann es sein, dass es ein Bug in der letzten Mission war? Mir fällt ein, dass ich einige Male Probleme hatte, nachdem man da irgendwie alle Biontenschlachtschiffe zerstört hatte und Hong Long die Seismobombe abliefern sollte, hieß es, dass Dead Eye sie eskortieren sollte. Bei mir hing es dann manchmal irgendwie und sie fuhr einfach nicht los.
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Dark Hunter schrieb: Kann es sein, dass es ein Bug in der letzten Mission war? Mir fällt ein, dass ich einige Male Probleme hatte, nachdem man da irgendwie alle Biontenschlachtschiffe zerstört hatte und Hong Long die Seismobombe abliefern sollte, hieß es, dass Dead Eye sie eskortieren sollte. Bei mir hing es dann manchmal irgendwie und sie fuhr einfach nicht los.
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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magiccarpet schrieb: lag vielleicht an der CD
So etwas könnte in der Tat bei einigen älteren Games jener Zeit zum Problem werden. An sich halten CDs ja nur 15 bis 20 Jahre und so lang gibt es ja inzwischen auch Spiele auf CD-Rom. Da die dann oftmals im Handel nicht mehr erhältlich sind, oder diese CDs auch schon lange lagern, vielleicht überlagert sind, muss man wohl auf baldiges Sicherheitskopieren zurückgreifen.
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- gevatter Lars
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