Review: StarWolves

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StarWolves

Ab und zu erfindet sich ein Genre der riesigen Computerspielwelten auf seltsame Art und Weise neu – oder aber es werden neue Elemente eingebracht, die das Gesamtpaket wie eine komplette neue Idee erscheinen lassen…
StarWolves gehört definitiv dazu.

StarWolves? Bitte was?
Das Genre von dem hier die Rede ist, nennt sich 3D Weltraum-Strategie. Berühmte Vorgänger waren unter anderem die Homeworldserie oder das 2004 erschienene „Nexus – the Jupiter Incident“. Die Erwartungen und damit die Messlatte waren dementsprechend sehr hoch angesetzt…
Einige Dinge sollten hier jedoch zunächst einmal erwähnt werden, zum ersten sind die Entwickler hinter StarWolves keine wirklich Unbekannten: 1C Company nennen sie sich und auf der Liste ihrer Veröffentlichungen stehen Titel wie „IL-2 Sturmovik“ oder „Theatre of War“. Die Jungs haben ihren Sitz in Russland und sie unterstützen im hohen Maße auch kleinere, unabhängige Studios.
Doch würde sich StarWolves gegen die etablierten Spiele durchsetzen können?

Kein Aufbau nötig!
Das Spiel verzichtet komplett auf langwierige Aufbauphasen, man startet mit einem Minimum an „Material“ und setzt am Ende der einzelnen Missionen verdientes Geld und erbeutete Waffen ein, um seine Einheiten zu verbessern. Eine einige „Flotte“ wie bei Homeworld gibt es nicht, mit gerade einmal 2 Schiffen (besser: Jäger) startet man, Unterstützung kommt vom Mutterschiff. Im späteren Verlauf kommen bis zu 4 weitere Piloten hinzu. Soweit und bis hierher – nichts wirklich Neues.
Gesteuert wird wie bei solchen Spielen üblich mit der Maus, die Unterschiede zu Homeworld und Co. sind nur minimal, obgleich jedoch einige kleinere Detaillösungen sehr gelungen erscheinen, zum Beispiel gibt es Hilfslinien zur Einstellung von unterschiedlichen „Höhenlagen“ im Spiel, diese sind sehr hilfreich wenn es ums Einsammeln von Wrackteilen und Beutegut geht.
Das Spiel pausiert freundlicherweise bei Feindkontakten…

Der „Aha“! – Effekt

Bereits vor dem ersten Flug kommt es zu einem „Aha“ – Effekt: StarWolves beinhaltet tatsächlich Rollenspielelemente und Charakterentwicklung! So kann man zunächst einmal entscheiden, ob der Teamleader ein guter Pilot, fähiger Schütze, Experte für Raketeneinsatz oder gar ein Spezialist für Unterstützungsaufgaben sein soll – jede dieser Kategorien verfügt über einen eigenen Stamm- oder Entwicklungsbaum. Jede absolvierte Mission bringt also nicht nur Bares, sondern auch Punkte ein, hinzu kommt noch der eine oder andere Bonus für Abschüsse. Und diese Punkte werden nun lustig verteilt…
Dabei wurde sehr überlegt gehandelt: manchmal wünscht man sich z.B. etwas mehr Glück bei der Jagd – kein Problem, sobald man die kleine Pilotin „Astra“ an Bord hat. Glück ist ihre „Spezialität“, wird dieser Skill aktviert, treffen Gegner für einige kurze Zeitspanne nicht mehr so genau oder die eigenen Chancen und Treffer werden immer besser…
Oder aber eine volle Raketensalve wird gebraucht, weil das gegnerische Frachtschiff so gute Schilde hat… Auch kein Problem´, ein Pilot mit Skills für Raketen und per Mausklick regnet es Feuer!
Ähnliche Skills finden sich auch bei allen anderen Piloten wieder – eine clevere und lobenswerte Idee.

Einheiten und Co.
Rein von der Optik her weiß StarWolves durchaus zu gefallen. Obgleich nahezu jede Fraktion über ein identisches Schiffsarsenal verfügt, wurde kräftig in den Farbtopf gegriffen. Die Schiffsmodelle sind recht detailliert, ein genauer Blick auf den Gegner lohnt übrigens immer, da man die montierten Waffen mühelos identifizieren und somit schon einmal potentiell gefährliche Einheiten bevorzugt angreifen kann.
Die Schiffe sind in mehrere Kategorien unterteilt: zum einen nach Generationen, zum anderen nach Bestimmung. Es gibt reine Jäger, Bomber und so genannte Unterstützungseinheiten – letztere haben einen recht hohen Stellenwert!
Beispiel gefällig?
Ein Yari – Jäger und ein Naginata – Bomber zusammen sind recht schlagkräftig, ein zusätzlicher Hatchet – Unterstützer kann aber außerdem noch gegnerische Raketen abwehren, als Langstreckenscout dienen oder ein Fernreparatursystem tragen…
Das Mutterschiff ist nicht nur schmückendes Beiwerk, es liefert oftmals schlagkräftige Feuerunterstützung und sammelt nach der Schlacht die Wrackreste und Waffen ein.
Thema Waffen: ein buntes Allerlei wird geboten, von der einfachen Projektilwaffe über Laser bis zum Torpedo ist alles vorhanden. Zusätzlich gibt es noch jede Menge Module, sowohl für die Jäger wie auch fürs Mutterschiff…

Fazit
Spaß macht StarWolves auf jeden Fall, auch wenn teilweise der Schwierigkeitsgrad recht hoch angesetzt worden ist. Die Story weiß ebenso zu gefallen und wer damit leben kann, das auf einigen Frachtschiffen russische Label kleben, der ist mit StarWolves gut bedient. Besonders genial ist die bereits erwähnte RPG Anbindung und natürlich auch die Optik der Einheiten, gerade die späteren Jäger haben einen einzigartigen Look…
Kleiner Tipp: Hände weg vom Nachfolger! StarWolves 2 ist eigentlich das gleiche Spiel noch einmal, einige neue Einheiten kamen hinzu, die Möglichkeit an Stationen anzudocken und andere Söldnereinheiten anzuwerben… ABER: es ist lediglich ein unfertiges Produkt! Trotz der nahezu unveränderten Optik spielt es sich stellenweise wie eine Diashow, lästige Bugs lassen die eigene Mannschaft immer und immer wieder gegen Stationen und Sprungtore knallen, die Storyline ist ein schlechter Witz…
Die Liste der verärgerten Kunden ist lang!
Wer jedoch gerne einmal mit den vier neuen Jägern aus StarWolves 2 fliegen möchte: es gibt einen wirklich guten Mod hierzu, zu finden im Forum zum Spiel (einfach mal unter google StarWolves eingeben). Man bekommt hier nicht nur die neuen Jäger (Schiffe der 4. Generation), sondern auch ein anderes Mutterschiff – wenn man will…

Pro:
- Optik
- Ideenvielfalt bei den Einheiten
- Ein detailliertes Handbuch (das es so etwas noch gibt!)
- RPG Elemente
- Story
- Anforderungen an den PC sind gering

Contra:
- Schwierigkeitsgrad

PS: StarWolves 2: Civil War ist ein „Addon“, das wohl noch erscheinen soll und als „Wiedergutmachung“ für das vergeigte StarWolves 2 dienen soll… Die ersten Screens sind schon sehenswert, es bleibt jedoch abzuwarten, ob das Teil überhaupt seinen Weg nach Deutschland finden wird…

Sehr gut geschriebenes Review. Es trifft wirklich gut was StarWolfes ausgemacht hat...vor allem den Part über den Schwierigkeitsgrad.
Insbesondere in späteren Missionen wurden die Fähigkeiten der einzelnen Piloten schon ein muß, zumindest für mich, um die Missionen halbwegs überstehen zu können.

Spaßig wars auf jeden fall und das ausknobeln der richtigen Kombination aus Waffen und erweiterungen sowie Fähigkeiten hat für mich einen guten Part des Reizes ausgemacht.

Hier mal für alle, die am Mod für die 4 neuen Spielerschiffe aus Teil 2 Interesse haben:

freenet-homepage.de/allaway/star ... index.html

Das Ganze läuft unter SW1 Motherships Mod v1...