Am 31. Juli dieses Jahres konnte das dreiköpfige Indie-Entwicklerteam Rogue Earth seinen ersten Erfolg vermelden: Die erhofften 25 000 $ konnten per Kickstarter eingenommen werden, auch wenn es damit beim absoluten Mindestbetrag blieb. Seitdem arbeitet man auf Hochtouren an der Action-Space-Sim Eterium, deren erster Akt: „The Free Republic of Vega“ 30 Missionen im Rahmen einer Story-basierten Kampagne bieten soll. In dieser übernimmt der Spieler die Rolle des jungen Piloten Erik „Banshee“ Craig auf dem Trägerschiff UEA Canopus der United Earth Alliance im Kampf gegen die bösartigen Revi. Als Vorbilder von Eterium nennt Produzent und Lead Programmer Andrew Luby mit Titeln wie X-Wing und Wing Commander gleich zwei große Klassiker des Weltraumaction-Genres.

Ein erster Blick auf die Screenshots verdeutlicht schnell, dass man sich in Punkto Gameplay und Artdesign eindeutig an Origins Erfolgsserie orientiert. Bereits das Cover ist eine fast schon freche Neuinterpretation von WCII: Vengeance of the Kilrathi, wobei die Schwingen an den Buchstaben des Titels natürlich nicht fehlen dürfen. Riecht das Setting darüber hinaus nicht auch ein wenig streng nach den ersten Abenteuern eines Blair oder Sandman? Und kommt einem der blonde Protagonist in Uniform nicht doch ein bisschen bekannt vor?

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Doch gut geklaut ist manchmal bereits halb gewonnen, denn die vier Missionen umfassende Beta-Demo versprüht mit ihrer eher minimalistischen, aber stilsicheren Grafik und der handfesten Weltraumaction sofort klassisches Wing Commander-Flair der frühen 90er. Origin-Veteranen fühlen sich praktisch sofort (fast) wie zu Hause: Nach der obligatorischen taktischen Einsatzbesprechung startet man vom Hangar eines sehr vertraut aussehenden Trägers, und die Missionen basieren auf dem Abfliegen von Navpunkten, wo packende, unkomplizierte Action wartet, die man durch sehr schicke Cockpits erlebt. Auch abseits der Einsätze ist für gediegene Unterhaltung gesorgt, denn wie in den alten Zeiten kann man verschiedene Abteilungen des Mutterschiffes aufsuchen und mit seinen Bordkameraden Gespräche führen. Viel mehr als gerenderte Hintergünde gibt es hier jedoch noch nicht zu sehen. Die bisher noch unvertonten Dialoge werden dabei durch statische Charaktermotive im Anime-Stil dargestellt, was entfernt an Aquanox erinnert. Ansonsten darf man sich über zahlreiche Ähnlichkeiten zu Wing Commander freuen, die einem sofort ins Auge springen.

Der erste Eindruck von Eterium weiß jedoch durch seinen konsequenten Retro-Charme durchaus zu gefallen und weckt wohlige Erinnerungen an Spiele, für die man heute meist DosBox bemühen muss. Statt Pixelbrei aufgrund hochskalierter VGA-Grafik gibt es hier jedoch obligate 1080p und eine sofort funktionierende Joystick-Unterstützung. Geben Sie der Demo eine Chance und machen Sie sich selbst einen Eindruck. Der Release des Spiels war übrigens schon für Oktober angekündigt, scheint sich aber noch ein wenig zu verzögern. Eterium soll dann auf Steam sowie Desura erhältlich sein. Der Preis steht noch aus, sollte bei einem so kleinen Indie-Projekt jedoch im Rahmen liegen.

WingCenter meint: Eterium von Rogue Earth hat das Zeug, ein wirklich netter, sympathischer Wing Commander-Klon zu werden. Jawohl, ein Klon, denn bei der schieren Masse an Ähnlichkeiten, Plagiaten und Neuauflagen in nahezu allen Bereichen - vom Schiffsdesign über Eigennamen bis hin zum Gameplay - sollte einem Produzenten eigentlich kein „in the spirit of“ mehr über die Lippen kommen. Doch das tut dem Spaß der Demo keinen Abbruch. Es zeigt sich wieder einmal, dass klassische Weltraumaction trotz Retro-Optik sehr wohl ein Publikum besitzt, das dafür Geld zu investieren bereit ist, sobald sich nur Entwickler finden, die sich der Sache annehmen. Da es noch eine Weile dauern dürfte, bis PC-Piloten mit Star Citizen in die versprochene Zukunft des Genres abheben können, bietet sich mit Eterium demnächst noch einmal die Möglichkeit, in die guten alten Zeiten zu starten. Natürlich nur mit PC und Joystick, wie man es eben gelernt hat.
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Die deutsche Version von Wing Commander Saga: The Darkest Dawn hat einen wichtigen Meilenstein erreicht - die Übersetzung des Prolog-Feldzuges ist weitestgehend fertig.

Zur Zeit konzentriert das Übersetzungsteam sich darauf, die Basis fertig zu stellen. Zu diesem Zweck haben die Teammitglieder einen internen Betatest mit einer kleinen Gruppe von Testern gestartet um Fehler und Probleme aufzudecken. Wie man am Status bei den integrierten Missionen und den Videos "herausrechnen" kann, ist der Prolog fast vollständig. Die Übersetzung und Integration der Missionen und Videos ist zwar ein grosser Brocken, aber bei weitem nicht alles. Darum muss als nächstes Etappenziel erstmal die Basis komplett fertig sein, die in viele Unterbereiche aufgeteilt ist. Sobald der Prolog dann wirklich vollständig ist mit allem drum und dran, wird das Team sich wieder den Missionen und Videos zuwenden, dann natürlich bei der Haupt-Kampagne. Wir sind gespannt!

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Die bislang äußerst erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne für Chris Roberts´ Großprojekt Star Citizen fällt weiterhin auf goldenen Boden: Die ausgelobten 10 Millionen US-Dollar wurden die Tage erreicht, was bei grob 183 500 zahlenden Kunden einem Durchschnittsbetrag von etwas mehr als 54 $ pro Nase entspricht. Dies sprengt nicht nur alle bisherigen Rekorde ähnlicher Finanzierungsmodelle, sondern der Schnitt erreicht damit auch endgültig das Preisniveau aktueller Neutitel aus dem Handelsregal. Derweil bedankt sich CEO Roberts fleißig bei allen „Citizens“ in Form einer Videoansprache, worin er unter anderem seine nagelneue Motion-Capturing-Technologie vorstellt, für die er, wie zuletzt angekündigt, nun ein eigenes Studio einrichten wird. Die versprochene Technologie ist wahrlich auf dem neuesten Stand der Technik, und Roberts hat wirklich allen Grund, seinen zahlreichen Pledgern für diese zukunftsträchtige Investition in die firmeneigene Infrastruktur herzlich zu danken. Dem sogar namentlich genannten russischen Pledger, dessen Überweisung die 10 Millionen-Latte schließlich gerissen hat, wird die Ehre, sein Abbild ins fertige Spiel implementiert zu bekommen, jedoch nicht zuteil. Ihn erwartet stattdessen der digitale Erwerb der ersten Avenger, dem neuesten Raumschiff aus den Roberts´schen Digital-Werften.

Weitere Informationen sollen im großen Live-Stream bekannt gegeben werden, der die Vorstellung der neuen Website begleiten wird und nunmehr auf den 28. Juni verschoben wurde. Neue Stretchgoals sind derzeit nicht angekündigt, was sich mit dem Relaunch von robertsspaceindustries.com jedoch ändern dürfte. Derzeit verspricht man nicht weniger als vom Start weg 100 frei zu erkundende Sonnensysteme, mit denen man den Umfang eines Privateer (1993) überbieten möchte, einen orchestralen Game-Soundtrack, den aus dem Trailer bekannten Bengal-Träger sowie bereits eine erste Erweiterungskampagne für Squadron 42 mit dem Umfang von 16 Missionen.

Über die weiterhin im Raum stehenden Fragen nach der zeitlich unbefristeten Lebensversicherung („LTI“) oder dem unwürdigen Schwarzmarktschacher per „Gifting“-Option schweigt sich Roberts leider aus. Die Klärung dieser Themen scheint für den 28. dieses Monat reserviert zu sein, wobei leider nicht auszuschließen ist, dass man sich bei Cloud Imperium Games weiterhin alle Optionen offen hält, solange der Rubel stetig rollt.

Apropos Rubel: Das obige, neu veröffentlichte Artwork zeigt, so Roberts, einen Entwurf des Raumhafens von Moskau, der im fertiggestellten Spiel enthalten sein soll. Beim zentralen weißen Gebäude an der Moskva handelt es sich mit Sicherheit um eines der Bauwerke der sogenannten „Sieben Schwestern“, wobei man es mit der Genauigkeit wohl nicht zu weit treiben sollte. Mit Spannung erwarten wir das Ende dieses Monats!

WingCenter meint: Ein weiteres Stretchgoal wurde erreicht, und wir warten gespannt darauf, ob weitere folgen werden, denn de facto hat die Schwarmfinanzierung für Star Citizen nie geendet. Der Betrag von 10 Millionen $ ist gewaltig und dürfte bei einigen Publishern für wundgeriebene Augen sorgen - veranschlagen diese doch häufig weit größere Summen für ihre Werbekampagnen, um das zu bezwecken, was Chris Roberts mit einer Webcam und ein paar „Pretty Pictures“ erreicht: Große Erwartungen wecken und dafür Geld lockermachen. Grund zu Skepsis und Kritik gibt es freilich zuhauf, aber als Geschäfts- und PR-Mann in einer Person zeigt er allen „Majors“ zur Zeit die lange Nase. Wer auf einer solch hohen PR-Welle schwimmt, ist vor dem Absaufen jedoch nicht gefeit. Sich nicht für die Qualität eines Spiels verantworten zu müssen, da es noch nicht erschienen ist, verfängt eben nur so lange, wie das Spiel noch nicht erschienen ist. Durch die unglaublich hochgeschürten Erwartungen an Star Citizen hat Chris Roberts nun eine Fallhöhe erreicht, die ihn buchstäblich zum Erfolg verdammt, denn: Kein anderes Spiel ist so sehr an den Namen und den Ruf seines Schöpfers gebunden wie Star Citizen, das einfach nicht scheitern darf, da ihn dies sogar als Privatperson in den Abgrund reißen würde. Umso mehr wünschen wir Chris Roberts viel Erfolg, dürfen andererseits aber auch nicht vergessen, dass man für sein Geld auch etwas erwarten darf!

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Etwa 40 000 Kontoinhaber auf robertsspaceindustries.com, die sich bis jetzt noch keine digitale Kopie von Star Citizen/ Squadron 42 reserviert haben, konnten sich die Tage über eine kleine Email freuen. Bei Cloud Imperium Games, wo derzeit „exciting times“ herrschen, hat man nämlich eine Bestandsaufnahme („clean house“) durchgeführt und die User ermittelt, die, aus welchen Gründen auch immer, ihrer Anmeldung noch keine Überweisung haben folgen lassen. Die aktuelle Ankündigung auf RSI enthüllt noch ein weiteres interessantes Detail: von den ermittelten 40 000 Nicht-Pledgern gehören knapp 20 000 zu den Frühanmeldern im Besitz einer Goldcard, worauf man sich offenbar keinen Reim machen kann, waren diese User doch schließlich unter den Ersten der Ersten. Die Email bietet einige Antwortoptionen zum Anklicken, mit denen die Angeschriebenen helfen können, den Sachverhalt aufzuklären. Dass es den Absendern an der Ermittlung der tatsächlichen Gründe liegt, darf allerdings bezweifelt werden, denn die Erwiderung auf alle Fragen nimmt man den Befragten in der oben genannte Ankündigung auf RSI praktisch vorweg. Chairman Roberts macht Ihnen nämlich ein (letztes) Angebot.

Star Citizen Squadron 42 Extended Trailer

Was man sich sehnlichst wünscht, erklärt Chris Roberts auf RSI aktuell höchstpersönlich, und die Antwort dürfte niemanden überraschen, sind schlicht mehr Pledger. Insbesondere die 40 000 Forumsmitglieder sollen, wenn möglich, als zahlenden Citizen aktiviert werden. Ziel sei es, so Roberts, das erste komplett von Spielern finanzierte Triple-A-Game der Spielegeschichte wahr werden zu lassen. Zwar seien die geschätzten 20 Mio. USD Entwicklungskosten für Star Citizen u.a. dank der Zahlungsbereitschaft diverser Großinvestoren schon sicher, doch letztlich wolle man auf so wenige wie nur irgend möglich angewiesen sein. Ein Blick auf die Kassenanzeige der Startseite offenbart derzeit die Summe von 8,8 Mio.$ im Säckel, und Roberts wäre nicht Roberts, hätte er ob dieser krummen Zahl nicht ein paar neue Stretchgoals zu verkünden. Kletterte also die Anzeige auf mindestens 9 Mio. Dollar, dürften sich Bestandskunden auf einen stylischen Raumanzug im Spind freuen, der sich farblich an der neuen Website orientieren soll.  Doch das ist nicht alles: auch die von uns schon vielgescholtene Versicherung auf Lebenszeit („Lifetime Insurance“ oder „LTI“) sei dann allen erfassten Pledgern gewährt. Dies sei nunmehr die allerletzte Chance, in den Besitz dieser begehrten Police zu kommen.

Ganz stimmt dies jedoch nicht, denn immerhin hat man am Freitag die sogenannte „Aurora Sale Week“ ausgerufen, die nun eine Woche lang mit neuen Paketen lockt. Im Zentrum der nagelneuen Angebote steht die Aurora LX, eine leicht gepimpte Variante der bereits erhältlichen Aurora, die mit speziell vorinstallierter Bewaffnung, Sonderlackierung sowie, man höre und staune, mit für im Spiel sichtbaren Ledersitzen ausgestattet sein soll. Darüber hinaus gehört zum Lieferumfang des „Advanced Starter Package“ (45$) die bereits totgesagte Versicherung auf Lebenszeit. Allen anderen Pledgern steht selbstverständlich eine Upgrade-Option auf die Aurora LX zur Verfügung, wobei nicht wenige allein für Ledersitze und Metalliclackierung Schlange stehen dürften.

Es ist natürlich kein Zufall, dass diese Spezialangebote zeitlich mit den neu ausgegebenen Stretchgoals zusammenfallen, auch wenn Roberts betont, dies sei nur „for the fun“ geschehen und nicht als Aufruf an die Bestandskundschaft zu verstehen. Die Fangemeinde hat seine Worte dennoch verstanden, und schon jetzt bekunden die Pledger in den Kommentaren eifrig ihren Zuspruch, schließlich ist ihre LTI nur noch knapp 160 000 $ entfernt. (Seit Beginn des Tippens dieser Zeilen sind nebenbei bemerkt 6540 $ hinzu gekommen.) Ganz offensichtlich weiß man bei Cloud Imperium Games, dass eine Woche ziemlich genau ausreichen dürfte, um die 9-Millionen-Marke zu erreichen, bevor die LTI anschließend für immer verschwindet.

Die darauffolgende Stretchgoal-Marke ist derweil noch eine Million Dollar höher angesetzt und soll den Entwicklern den Aufbau eines eigenen Motion-Capture-Studios erlauben, womit sich exorbitante Mietkosten vermeiden ließen. Im Gegenzug verspricht Roberts nicht nur den Einzug von mehr MoCap-Content ins fertige Spiel, sondern ebenso, eine kleine Anzahl von Spielern für ihren digitalen Avatar abzuscannen. Man benötigt freilich keine ausgeprägte Phantasie, um sich klarzumachen, dass für die Auswahl dieser „few lucky fans“ weder Glück noch Erscheinungsbild ausschlaggebend sein wird.

Für die noch ausstehenden 40 000 (und alle anderen Interessierten) ist das derzeitige Aurora-Sale sicherlich ein verlockendes und faires Angebot, aber es könnte für lange Zeit das letzte Mal sein, dass man Neukunden derart entgegenkommt. Nach dem Zuckerbrot kommt bekanntlich die Peitsche, und schon jetzt lässt man den Countdown deutlich hörbar ticken. Mit dem angekündigten neuen Design von robertsspaceindustries.com werden sich nämlich nicht nur die Preise erhöhen, sondern auch die Inhalte der Seite sollen Nicht-Pledgern dann nur noch eingeschränkt zugänglich sein. Völlig neu ist das nicht, denn schon einmal wurden die Forenrechte für die Konten von „Nichtbezahlern“ zeitweise beschnitten. Was damals noch ein Testballon gewesen sein dürfte, ist nun aber beschlossene Sache mit Ansage.

Der Relaunch von RSI ist für Ende Mai anberaumt und soll ein kleines Event darstellen, mit dem Cloud Imperium Games allen Unterstützern von Star Citizen danken sowie die Verknüpfung von Spielern und Entwicklern feiern möchte. Eine Live-Übertragung aus der Firmenzentrale per 24-Stunden-Webcam ist ebenfalls angekündigt. Ob Nicht-Pledger in den Genuss dieses Spektakels kommen werden, das im Grunde genommen ihren Ausschluss feiert, geht aus der News nicht hervor. Zweifeln Sie mit oder überweisen Sie, denn inzwischen sind es bereits 11345 Dollar mehr geworden...

Arrow meint: Entschuldigen Sie bitte den süffisanten Unterton, aber bei manchen Verlautbarungen auf RSI fragt man sich unvermittelt, ob das Bindeglied zwischen PR und Satire nicht längst einen bürgerlichen Namen angenommen hat. Das RSI-Forum ist allerdings schon längst Teil eines Paralleluniversums, wo Satire und Ironie unbekannte Begriffe sind. Bevor Sie meckern: Natürlich geht das aktuelle Angebot in Ordnung, und natürlich darf das RSI-Forum die Anzahl seiner Schreibenden auf die Pledger beschränken. Es ist nur das extrem beschönigende Geschwurbel, mit dem man seine Aktionen ankündigt, die Art und Weise, wie man sich als Vorreiter etwas komplett Neuem inszeniert, es sind die skurrilen Euphemismen, mit denen man der Fangemeinde den Bauch pinselt, und es ist der unerschütterliche Glaube daran, etwas komplett Anderes, ja Besseres zu sein als der Rest der Game-Industrie. Roberts spielt mit dem Charme des visionären, unbedarften Wiedereinsteigers, und er spielt die Rolle perfekt, das muss man ihm lassen. Ich wünsche ihm wirklich allen erdenklichen Erfolg, wage aber eine Prognose: Die „LTI“ wird natürlich weiterhin verfügbar sein, allerdings nur gegen einen entsprechenden Betrag; ein halbes Jahr nach Start des „Robertsverse“ wird die LTI dann allen Piloten zugänglich gemacht, da diese massig dagegen aufbegehren, sich ständig von organisierten Gruppierungen abknallen zu lassen. Den schönsten Ledersitz besitzt übrigens immer noch Chris Roberts selbst. Zu sehen in der aktuellen Meldung, was dem Begriff „Chairman“ eine neue Bedeutung verleiht. Möge die neue Seite nur nicht in „Schweinchenrosa“ gehalten sein. 

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Es ist immer schade, wenn die Entwicklung an einer langjährigen Wing Commander-Mod eingestellt wird. Besonders schade ist es allerdings, wenn es ein Projekt aus dem ohnehin sehr dünn besetzten Bereich der Echtzeitstrategie im WC-Universum betrifft. Hatten es sich viele Fan-Modfikationen seit dem Ende von Origins/EAs offizieller Serie zum Ziel gesetzt, den Spieler wieder in ein Cockpit zu setzen, zeigten doch gerade Conversion-Mods für Titel aus dem Genre der Echtzeitstrategie, wie packend und abwechslungsreich der Perspektivenwechsel sein kann. Vor wenigen Jahren galt die sogenannte „WC4-Homeworld 2-Mod“ noch als Hoffnungsträger, der nicht nur in Punkto Grafik die Fanherzen höher schlagen ließ, sondern auch taktisch punkten konnte. Sang- und klanglos verschwand das vielversprechende Fanprojekt damals in der Versenkung, da die treibende Kraft dahinter leider nur aus einer Person bestand. Dasselbe Schicksal ereilte nun leider auch die letzte RTS-Mod, die seit 2009 (Beta v.1.0) zum festen Inventar der Fan-Conversions zählte. Erneut hat ein einsamer Entwickler das Handtuch geworfen. Was ist geschehen?

Mit den Worten „Das Ende einer Ära“ überschreibt der Ein-Mann-Entwickler Major Payne seine Meldung zur Entscheidung, die Arbeit an seiner hochwertigen Strategie-Mod für Star Wars: Empire at War (2006) endgültig einzustellen. Ein Entschluss, der viele Fans des über die Jahre immer wieder fleißig gepflegten und ständig erweiterten Projekts sicher schwer enttäuschen wird. Noch im Mai 2012 konnten wir in freudiger Erwartung von den vielen interessanten Neuerungen berichten, die für das Update auf Version 3.0 angekündigt waren und Wing Commander Invasion zum Abschluss bringen sollten. So hatte sich Major Payne damals unter anderem die Herkulesaufgabe vorgenommen, das konventionelle Skirmish-Spielprinzip von WC Invasion endlich um den freien Spielmodus „Galactic Conquest“ aus EaW zu erweitern. Hier hätten Spieler wahlweise als Konföderierte, Kilrathi oder Nephilim auf einer für Wing Commander angepassten Galaxiekarte um die Kontrolle vieler Sonnensysteme gerungen, was - einhergehend mit planetarem Aufbau- und Fabrikmanagement - eine spannende Globalstrategie-Komponente ins Spiel gebracht hätte.

Hätte, muss man leider sagen, denn bei v. 2.5 wird es wohl für immer bleiben: Ein ebenso simples wie kritisches KI-Problem der Engine hat der erhofften Weiterentwicklung der Invasion unbarmherzig einen Riegel vorgeschoben. Tragischerweise verursacht genau die Spielkomponente von EaW den KI-Blackout, die Major Payne in  WC Invasion ohnehin nicht oder allenfalls unzureichend hätte implementieren können. Es handelt sich dabei um die planetaren Oberflächenmissionen, die im Originalspiel in klassischer RTS-Manier natürlich ebenfalls gewonnen werden mussten, um einen Planeten endgültig zu erobern. Offenbar verweigert die KI bei Planeten mit zugehöriger Bodenkampf-Karte partout jede expansive Bewegung. Da dies alle Heimatwelten betrifft, ist der Gegner so gut wie handlungsunfähig.

Bedauerlicherweise bedeutet der Entschluss, das Projekt in seiner aktuellen Version auf sich beruhen zu lassen, dass alle weiteren der damals angekündigten Inhalte - man denke an die Einheiten der Grenzwelten als neutrale Fraktion - nun für immer vom Tisch sind.

Für immer vom Tisch? Möglicherweise nicht, denn ganz ohne ein kleines Trostpflaster entlässt Major Payne die Freunde der Echtzeitstrategie im Wing Commander-Universum dann doch nicht. In derselben Meldung verspricht uns der Entwickler nämlich bereits einen Nachfolger. Für Wing Commander Invasion 2 müsste allerdings erst einmal eine andere Engine gefunden werden, und die wird, so Major Payne, höchstwahrscheinlich eine „vertrautere“ sein, zu der Payne „zurückkehren“ möchte. Hier muss man eigentlich nicht lange spekulieren, denn auch für das alte Star Trek: Armada hatte der Entwickler in der Vergangenheit bereits fleißig Schiffe gebastelt, die später in einer neuen Mod für Armada II (2001) auftreten sollten. Von einem solchen Projekt, das auf der Plattform moddb.com schon länger von User miklosgo verwaltet wird, existieren zurzeit jedoch nur betagte Versatzstücke in Form von Schiffspaketen für Fraktionen wie Konföderation oder Kilrathi-Imperium. Bei einem Armada II (aufgeborte Engine) als Basis wäre Payne definitiv auf vertrautem Terrain unterwegs.

So eindeutig eine Rückkehr zur Basis von Armada II aufgrund der verlautbarten Hinweise erscheint, so wenig Sinn ergibt sie bei näherer Betrachtung. Sucht Major Payne ein alternatives Grundgerüst mit globalstrategischen Spielelementen, ist Armada II ein äußerst ungeeigneter Kandidat. Mehr als Standardgefechte auf sehr generischen Karten bietet das Spiel nicht, auch keine echte dreidimensionale Umgebung, dafür aber eine schlechtere Grafik.  Die „Rückkehr“ wäre vielmehr ein grundloser Rückschritt. Warum in diesem Fall nicht einfach bei EaW bleiben und den Skirmish-Modus von Invasion vervollständigen? Möglicherweise hat Payne also ein anderes Spiel im Visier, doch viele Alternativen gibt es nicht. Warten wir besser ab und lassen uns überraschen. Wann es soweit ist, verrät der Entwickler noch nicht - nur: „some time in the future“.

WingCenter meint: Zu schade! Das geplante Update auf v. 3.0 hätten wir natürlich sehr gerne gesehen. Andererseits hinterlässt uns Major Payne keinesfalls mit leeren Händen: Die aktuelle Version von Wing Commander Invasion wirkt alles andere als unfertig und bietet spannende Echtzeitschlachten. Das dafür benötigte Basisspiel SW Empire at War finden Sie für etwa 10 Euro in der Softwarepyramide des Elektronikdiscounters Ihrer Wahl. Das Addon Forces of Corruption wird ebenfalls benötigt und liegt der angebotenen Goldfassung bei. Mit Spannung erwarten wir die Ankündigung von Invasion 2. Wie wär´s eigentlich mit Homeworld 1/ 2 als Engine, Payne?

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