Topic-icon Enterprise VS Enterprise

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11 Jahre 4 Monate her #21058 von Deacan

Arrow schrieb: Komme mir bitte nicht mit dem Bernd - die Seite kenne ich wirklich gut - eine andere ST-Seite braucht ohnehin kein Mensch! :) Was täten wir ohne ihn?


Was wir ohne ihn täten? Nun, wir wären hoffnungslose Nerds und Geeks, die darüber streiten würden,ob die U.S.S. Thunderchild nun die Registry NCC-65549 oder NCC-63549 oder gar NCC-63898 haben würde...

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11 Jahre 4 Monate her #21059 von Arrow
Da haben wir ja noch mal Glück gehabt, dass wir solch einen Nerd haben, der uns die Beckmesserei zum Teil, aber auch nur zum Teil abnimmt! :D

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga

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11 Jahre 3 Monate her #21164 von Arrow
Grundsätzlich verfährt Schneider mit dem "Abramsverse" schon völlig richtig. Er trennt es vom etablierten Kanon ab bzw. markiert es entsprechend, was ihn in meinen Augen keineswegs zum Puristen stempelt. Man muss nicht jeden abgedrehten (Wortspiel!) Krempel, der unter dem Namen eines Franchise´ erscheint, auf Biegen und Brechen kanonisieren, beide Augen zudrücken und anschließend alles mit viel Fan(boy)fiction oder Phantasie zurechtzimmern. Das würde aufgrund der Breschen, die das "Abramsverse" mutwillig geschlagen hat, auch gar nicht mehr funktionieren. Schwachsinn muss man auch Schwachsinn heißen dürfen, um sich danach davon zu distanzieren.

Eine Einstellung, die meines Erachtens auch Wing Commander als Franchise ganz gut anstünde. Ich erwähne das ja immer wieder, aber Roberts´ Wing Commander-Verfilmung sowie die verspielte Academy-Cartoon-Serie muss man einfach nicht auf Gedeih und Verderb in den Kanon hineinhämmern, da das nur Risse und Brüche im Gesamtbauwerk erzeugt, die sich kaum mehr verschließen lassen. So wenig, wie ich mir also künftig das Gesicht von Clutterbatch (oder wie der Kerl auch immer heißen mag) als Khan vorstellen kann, so wenig tangiert mich Chris Blairs angebliche "Pilger-Herkunft" oder gar eine Pseudo-Kampagne, die er mit einer Handvoll Piloten auf der Tiger´s Claw unter Commodore Tolwyn erlebt haben soll. Wenn wir uns als Fans bisweilen schon abmühen, alle WC-Romane als vollwertigen Teil des Kanons anzuerkennen, dann sollten wir nicht jeden Quatsch zu integrieren versuchen, der unter dem Namen Wing Commander erschienen ist. Damit will ich Peter Teleps Roman-Adaptionen ja gar nicht schlechtreden, aber man sollte sich schon darüber im Klaren sein, was man bereit ist, zu akzeptieren. Teilweise glückt das ja auch wunderbar - wer würde z.B. schon auf die alternativen Uniformen von "Super Wing Commander" bestehen, wenn diese selbst von offizieller Seite bei den Nachfolgern gänzlich ignoriert wurden.
Ich denke, ich werde demnächst mal ein eigenes Thema dazu eröffnen, um die Grenzen des Wing Commander-Kanons zu diskutieren. Auf dem CIC fährt man bedauerlicherweise mehr auf der integristischen Schiene, weshalb ich die dortige "WCpedia" nicht mehr uneingeschränkt empfehlen kann.

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11 Jahre 3 Monate her #21166 von Deacan

Arrow schrieb: Ich denke, ich werde demnächst mal ein eigenes Thema dazu eröffnen, um die Grenzen des Wing Commander-Kanons zu diskutieren. Auf dem CIC fährt man bedauerlicherweise mehr auf der integristischen Schiene, weshalb ich die dortige "WCpedia" nicht mehr uneingeschränkt empfehlen kann.


OT: Da der Kanon des Wing Commander Universums durch die Fans halt selbst geschrieben wurde... Rate mal, wer von 2006 bis 2007 bei EA für das 62seitige Star Soldier Heft verantwortlich war...

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11 Jahre 3 Monate her #21167 von Arrow

Deacan schrieb: OT: Da der Kanon des Wing Commander Universums durch die Fans halt selbst geschrieben wurde... Rate mal, wer von 2006 bis 2007 bei EA für das 62seitige Star Soldier Heft verantwortlich war...


...dem Handbuch, dem wir ja so viel zu verdanken haben, da es den Restefundus von Origin so trefflich bedient hat? Spaß beiseite, mir ist schon klar, dass der gute "Ben" hier für vieles verantwortlich zeichnet(e) und seine Vorlieben in den Kanon hineinschmieren durfte. Das beginnt bereits bei den vielen römischen Laufnummern, die er einigen Jägern beifügte und die bereits die Saga-Entwickler umtrieben. Geschichte wird eben immer auch von Siegern geschrieben, und der nette PR-Onkel von Roberts´ Gnaden gehörte damals eben zu solchen. Diese Roberts-hörige Politik prägt eben bis heute das Verständnis des WC-Kanons auf dem CIC. Man muss diese ganz gewiss nicht teilen, aber man darf sie dennoch gerne anzweifeln.

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11 Jahre 3 Monate her #21183 von Evan
Moinsen!

Es ist schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, daher schreibe ich vor allem aus Erinnerung.

Arrow, ich finde deine "Anfeindungen" gegenüber Darkness interessant, auch wenn ich aus einer ganz anderen Richtung komme. Ich muss ehrlich sagen: Ich mag den Film. Sehr sogar. In meinen Augen ist es mit der beste Star-Trek-Film, auch wenn er sicherlich seine Probleme hat.

Into Darkness macht mit den Star-Trek-Charaketern endlich etwas vernünftiges, wie ich finde. Klar, Kirk ist irgendwie etwas egomanisch. Spock ist arg emotional. Chekov noch sehr unerfahren und Scotty scheint sich gerne in komische Situationen reinzureiten. Aber genau das sind Situationen, die die Charaktere, die wir lieben, doch ausmachen. Erinnern wir uns doch mal kurz an die Tribble-Folge zurück: Chekov wird von Scotty "angelernt", wird nicht richtig ernst genommen und ist eher noch ein Zögling. Scotty ist ruhig und besonnen, kämpft aber für seine Überzeugung und fängt eine Prügelei mit den Klingonen an, als sie die Enterprise beleidigen. Jetzt dreht die Zeit noch mal circa zehn Jahre zurück, dann haben wir eben genau jene Charakterstrukturen.

Ein Kirk, der total überfordert ist, der das Kommando auch eigentlich viel zu schnell bekommen hat, der wird damit auch Unfug anstellen. Im bekannten ST-Universum hatte Kirk Zeit, als Kommandant zu reifen. Und selbst dann macht er Fehler und lässt seine "Ich bin der Beste, UGH!"-Einstellung an der falschen Zeit raus (Siehe Star Trek II und vor allem Star Trek TMP). Und wer in seiner Kindheit und seiner Jugend von der gesamten Gesellschaft respektlos behandelt wird (Spock), der wird, wenn er es denn zulässt, sicherlich jede Menge Aggressionen haben. Und die lässt Spock auch nicht gerne heraus.

Aber selbst wenn wir uns darauf nicht einigen können (denn das kann man so oder so sehen):

Spocks Kampf mit Khan ist fantastisch! Endlich wird gezeigt, wie ein echter Kampf eines Vulkaniers aussieht. Den Mind-Melt als Waffe einzusetzen war eine geniale Idee und zeigt, wie die uns lieb gewonnenen Eigenschaften in anderen Situationen nutzbar wären. Das war für mich einer der Highlights.

Kirk an Stelle von Spock sterben zu lassen fand ich gut. Allerdings hätte ich es tatsächlich besser gefunden, wenn Kirk tot geblieben wäre. Das wäre ein fantastisches Ende gewesen. Sie hätten ihn meinetwegen auch im nächsten Film wieder holen können, aber hier war es toll. Es gab eine gewisse Konsequenz, einen gewissen Schockfaktor. Schade, dass sie es nicht durchgezogen haben. Aber wenn wir ehrlich sind: Das hat man dazumal auch nicht, denn "Die Suche nach Spock" war ja schon so gut wie beschlossene Sache.

Zu der Blut-Sache: Wenn ich mich richtig erinnere, war Kirk noch nicht tot. Daher hat das Serum funktioniert. Welche humanistischen Probleme es hat, jeden im Sterben liegenden Menschen mit genetisch verändertem, "besseren" Blut auszustatten, sehen wir in Wing Commander 4.

Zu "Vengenace sieht anders aus, blubb blö blak ;) ": Das muss doch so sein. Sollte mit dem Bau und dem Projekt tatsächlich ein Paradigmenwechsel stattfinden, so muss sich das Gesamtbild der Föderation ändern. Die Transformation von "Forscher"- zu "Kriegs"-Föderation kann nur mit der eindeutigen Positionierung zum Kriegsthema passieren. Oder würde man die Klingonen als Krieger akzeptieren, wenn sie mit rosagetupften Bird of Preys durch das All hüpfen? ;)

Hui, so viel Text...

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11 Jahre 3 Monate her #21185 von Arrow

Evan schrieb: Moinsen!
Es ist schon etwas her, dass ich den Film gesehen habe, daher schreibe ich vor allem aus Erinnerung.
Arrow, ich finde deine "Anfeindungen" gegenüber Darkness interessant, auch wenn ich aus einer ganz anderen Richtung komme. Ich muss ehrlich sagen: Ich mag den Film. Sehr sogar. In meinen Augen ist es mit der beste Star-Trek-Film, auch wenn er sicherlich seine Probleme hat.


Schön, dich wieder auf dem Wingcenter zu sehen, Evan! Freut mich auch, dass du dir offenbar die Zeit genommen hast, meine ellenlangen Ausführungen zu lesen. Ich gebe zu, dass es mir ein wenig Genugtuung verschafft hat, denn dieser Film hat mich nicht nur schwer enttäuscht, sondern regelrecht verärgert - entsprechend stehe ich hinter jedem Wort. Ich muss dir natürlich entschieden widersprechen, was dich sicher nicht überraschen dürfte.

Evan schrieb: Into Darkness macht mit den Star-Trek-Charaketern endlich etwas vernünftiges, wie ich finde. Klar, Kirk ist irgendwie etwas egomanisch. Spock ist arg emotional. Chekov noch sehr unerfahren und Scotty scheint sich gerne in komische Situationen reinzureiten. Aber genau das sind Situationen, die die Charaktere, die wir lieben, doch ausmachen. Erinnern wir uns doch mal kurz an die Tribble-Folge zurück: Chekov wird von Scotty "angelernt", wird nicht richtig ernst genommen und ist eher noch ein Zögling. Scotty ist ruhig und besonnen, kämpft aber für seine Überzeugung und fängt eine Prügelei mit den Klingonen an, als sie die Enterprise beleidigen. Jetzt dreht die Zeit noch mal circa zehn Jahre zurück, dann haben wir eben genau jene Charakterstrukturen.


Natürlich erwarte ich bei der jungen Crew nicht sofort das eingespielte, routinierte Verhalten aus der Originalserie, aber ganz so leicht, wie du es hier darstellst, verhält es nicht. Sicher, es gab auch bei TOS jede Menge Slapstick-Humor und teils skurrile Albernheiten, aber die 60er-Jahre sind vorbei. Spätestens in den klassischen Kinofilmen war diese Form der billigen Blödelei schlicht vorbei, wenn man mal von ST5 absieht. Es macht außerdem einen Unterschied aus, ob ich mich über komische Situationen amüsiere oder über die Charaktere ansich. Bei "Into Darkness" werden die Figuren für dümmliche Gags um des Gags Willen ausgeschlachtet, und man lacht sich eher über sie kaputt. Ohne Sinn und Verstand werden alberne Szenen produziert mit dem einzigen Effekt, nun auf Teufel komm raus lustig zu sein.
Nimm die dämliche Szene, in der Pille seine Hand in den Torpedo steckt und die Sache beinahe schiefgeht. Eine dämliche Klamauk-Szene, die davon ablenken soll, dass es absolut unsinnig war, Pille für diesen Job mitzunehmen. Die meisten "lustigen" Szenen in "Darkness" sind extrem konstruiert, um die Figuren alberne Dinge tun zu lassen. Sie verhalten sich dabei oft völlig charakterfremd und peinlich, da diese Szenen nur für den schnellen Affekt ins Drehbuch geschrieben wurden.
Der Vergleich mit der wirklich lustigen "Troubles with Tribbles"-Episode hinkt da gewaltig, denn dort wirkt kein Gag konstruiert und auf Kosten der Charaktere. Dass Scotty dort nach einer Beleidigung seines geliebten Schiffes dem Klingonen eine verpasst, entspricht seiner Figur viel mehr als das hysterische Herumgehampel in beiden Abrams-Filmen. Scotty war immer ein etwas grantiger Maschinenschrauber, der das Klischee des garstigen aber herzensguten Schotten verkörpern sollte, der sich am liebsten bei seinen Maschinen aufhält. Bei Abrams ist er eine schnell schwatzende Cartoon-Figur, die ihren Posten ganz plötzlich aus schwachsinnigen Gründen verlässt, da das beknackte Drehbuch es eben so wünscht. Selbst zehn Jahre jünger: das ist nicht Scotty, wie man ihn kennt, sondern ein "Lustiger Charakter"TM aus einer Star Trek-Parodie, gespielt von einem Comedian. Dass Kirk in seinen jungen Jahren ein leicht arroganter Draufgänger ist, akzeptiere ich. Was ich nicht akzeptieren kann, ist der fundamentale Schwachsinn, den das Drehbuch ihn hier tun lässt. Die offizielle Chronologie, laut der Kirk 34 Jahre alt ist, als er das Kommando übernahm, mag in Abrams Alternativuniversum nicht mehr gültig sein, aber sein ganzes Verhalten hier ist unreif, unglaubwürdig und konstruiert. Der "echte" Kirk hätte diesen Unfug im ersten Viertel des Films schlicht nicht fabriziert. Abrams nimmt bekannte Figuren, verfrachtet sie in eine alternative Zeitlinie und lässt sie wie Bolle herumkaspern, damit Star Trek das aktuelle jugendliche Publikum bespaßen kann. Da dienen ein paar plump herbeizitierte "Charakterstrukturen" (Pille mag das Beamen nicht, Scotty mag Whisky und hat nen Flachmann) nur dazu, die Zuschauer daran zu erinnern, dass wir es hier tatsächlich mit der Originalcrew zu tun haben sollen.

Evan schrieb: Ein Kirk, der total überfordert ist, der das Kommando auch eigentlich viel zu schnell bekommen hat, der wird damit auch Unfug anstellen. Im bekannten ST-Universum hatte Kirk Zeit, als Kommandant zu reifen. Und selbst dann macht er Fehler und lässt seine "Ich bin der Beste, UGH!"-Einstellung an der falschen Zeit raus (Siehe Star Trek II und vor allem Star Trek TMP). Und wer in seiner Kindheit und seiner Jugend von der gesamten Gesellschaft respektlos behandelt wird (Spock), der wird, wenn er es denn zulässt, sicherlich jede Menge Aggressionen haben. Und die lässt Spock auch nicht gerne heraus.


Hier wird es ein wenig zirkelschlüssig, oder nicht? Kirks Verhalten rechtfertigst du damit, dass er das Kommando viel zu früh erhalten hat und eben noch nicht gereift ist. Das Grundproblem dieses ganzen "Abramsverse" besteht aber darin, die bekannte Zeitlinie so vermurkst zu haben, dass ein Student wie Kirk überhaupt das Kommando über ein Raumschiff erhalten konnte. Das war nie glaubwürdig, egal wie absurd sich eine alternative Zeitlinie auch entwickeln mag. Meine Fundamentelkritik des Abramsverse besteht darin, dass dieser ganze Unfug eben kein Star Trek ist, auch wenn es groß draufsteht. Dieser ganze "Reboot" richtet in Punkto Glaubwürdigkeit einen gewaltigen Schaden an, nur damit eine "wäre es nicht cool, wenn..."-Idee verwirklicht werden konnte. Hier geht es einfach nicht mehr um einen Neustart von Star Trek, der alte Zöpfe abschneidet (was vielleicht sogar dringend nötig war), sondern hier geht es darum, aus dem Franchise so viel wie noch möglich herauszupressen, egal, was es kostet. Die ersten, die unter einer solchen Idee zu leiden haben, sind die lieb gewonnenen Figuren. Diese sind bei "Darkness" (und auch bei seinem Vorgänger) nur noch Hampelmänner für ein völlig bescheuertes Drehbuch, das vorne und hinten keinen Sinn ergibt. Um eine möglichst große Zielgruppe abzudecken, kommt man eben um die klassischen Fans nicht herum, weshalb man bei den alten Drehbüchern ständig Leichenfledderei betreiben muss. Hier war es eben Nick Meyers ST II. Wahllos wurde hier ausgeschlachtet und gewildert, damit man mit Khan einen bekannten Namen in den Ring werfen konnte. Natürlich wurde dies im Vorfeld konsequent verleugnet, damit die restlichen Fans nicht auf die Idee kommen würden, dass die Macher nicht den Hauch einer eigenen Idee vorzuweisen haben. Diese unsinnige Geschichte, die von vorne bis hinten auf unglaubwürdige Plot-Konstruktionen zurückgreifen muss, hätte man doch mit jedem anderen 0815-Schurken erzählen können. Khan ist nichts als ein Publikumsmagnet zum Zwecke der Erzeugung von Wiedererkennungswert und Kontinuität.

Dass Spock zu brutaler Gewalt fähig ist, konnten wir bereits in der Originalserie sehen. Immer, wenn das geschah, war er entweder nicht er selbst oder er stand unter dem Einfluss von "Pon Farr", seiner Paarungsaggression. Seinen Wutausbruch im ersten Film als Kind fand ich natürlich noch sehr passend, und dies entspricht sicher seiner Figur. Alles was danach kam, hatte mit dem klassischen Nimoy-Spock allerdings nicht mehr viel am Hut. Aber dazu gleich mehr.

Evan schrieb: Spocks Kampf mit Khan ist fantastisch! Endlich wird gezeigt, wie ein echter Kampf eines Vulkaniers aussieht. Den Mind-Melt als Waffe einzusetzen war eine geniale Idee und zeigt, wie die uns lieb gewonnenen Eigenschaften in anderen Situationen nutzbar wären. Das war für mich einer der Highlights.


Auweia! Was war an dieser peinlichen Prügelszene denn fantastisch? Wo haben wir bitteschön da den echten Kampf eines Vulkaniers gesehen? Unter hysterischem Wutgeschrei wie ein Irrsinniger um sich zu schlagen, dürfte so ziemlich alles sein, nur nicht das, was wir von einem Vulkanier erwarten! Im echten Star Trek bestand der vulkanische Kampf in der Person von Spock in einem geschickt ausgeführten Nackengriff - kurz und schmerzlos. Alle anderen Gewaltausbrüche Spocks fanden nur dann statt, wenn dieser seine typisch vulkanische Beherrschung verloren hatte, also unter Drogen, oder Hormonwirkung. Diese Spock-Parodie hastet jedoch wie ein Berserker Khan hinterher, obwohl diesse effektheischende Verfolgungsjagd noch nicht mal nötig gewesen wäre. Khan wäre früher oder später ohnehin festgenommen worden. Und auch der vermeintliche Tod Kirks taugt hier nicht als Rechtfertigung. Wenn uns der Film nämlich eines mit der Dachlatte in den Kopf geprügelt hat, dann die Erkenntnis, dass diese beiden Männer (noch) lange keine innigen Freunde sind! Da uns der Film aber nahelegen will, dass sie das ganz plötzlich doch sind, wirkt es im Kontext einfach nur unglaubwürdig. Dem Nimoy-Spock hätte ich so etwas unter umgekehrten Vorzeichen zugetraut, aber nicht diesem neuen Spitzohrträger. In ST II war die Freundschaft der beiden ein fester Pol der ganzen Dramaturgie, doch hier ist er ein heraus geklaubter Fremdkörper in einem Drehbuch, das die Feundschaft zwischen Kirk und Spock überhaupt nicht thematisiert. Billige Affekthascherei schrieb das ins Drehbuch hinein. Für mich eine der peinlichesten Szenen überhaupt und eine Vergewaltigung von allem, was Spock ausmacht.

Evan schrieb: Kirk an Stelle von Spock sterben zu lassen fand ich gut. Allerdings hätte ich es tatsächlich besser gefunden, wenn Kirk tot geblieben wäre. Das wäre ein fantastisches Ende gewesen. Sie hätten ihn meinetwegen auch im nächsten Film wieder holen können, aber hier war es toll. Es gab eine gewisse Konsequenz, einen gewissen Schockfaktor. Schade, dass sie es nicht durchgezogen haben. Aber wenn wir ehrlich sind: Das hat man dazumal auch nicht, denn "Die Suche nach Spock" war ja schon so gut wie beschlossene Sache.


Worin liegt denn der "Schockeffekt" begraben, eine Hauptfigur(!) im zweiten Film sterben zu lassen, wenn man, nebenbei bemerkt, das unglaubliche Wunderheilmittel bereits zuvor(!) vorgestellt hatte und selbst der Ursprungsfilm, der hier recht dreist kopiert wurde, eine Wiederbelebung in Aussicht stellte? Hattest du allen Ernstes nur eine Sekunde geglaubt, Kirk würde wirklich genauso verenden wie Spock in ST II? Sorry, aber das zu glauben fällt mir nun wirklich schwer, und die entsprechende Szene hat nicht im geringsten eine auch nur vergleichbare dramatische Wirkung.
Ich muss leider auch deiner Annahme widersprechen, der Tod Spocks in den klassischen Filmen wäre beschlossene Sache gewesen. Nimoy wollte ursprünglich komplett raus aus Star Trek, und die erste Testfassung des Films enthielt eine endgültige Sterbeszene, ohne jede Möglichkeit der Rückkehr. Nimoy kehrte allerdings auch nicht aufgrund von Fanprotesten zurück, wie das der Trekkie-Mythos gerne sehen mcöhte, sondern schlicht aufgrund von Dollarnoten sowie der Möglichkeit, in den folgenden Filmen die Regie zu übernehmen. Erst nach diesem Deal nahm "The Search for Spock" Fahrt auf, auch aufgrund von Szenen in ST II, die erst nach der Unterschrift Nimoys in den fertigen Schnitt gelangten.

Evan schrieb: Zu der Blut-Sache: Wenn ich mich richtig erinnere, war Kirk noch nicht tot. Daher hat das Serum funktioniert. Welche humanistischen Probleme es hat, jeden im Sterben liegenden Menschen mit genetisch verändertem, "besseren" Blut auszustatten, sehen wir in Wing Commander 4.


Etwas weiter oben warst du zumindest noch der festen Überzeigung, Kirk sei tot gewesen. Zumindest Pilles Testobjekt, der Tribble, war mausetot, bevor er wieder munter schnurrte und gurrte, und Kirk war es auch. Oder wollte uns diese pathetische Drama-Szene, in der Spock seinen hochnotpeinlichen Urschrei zum Besten gab, denn etwas anderes mitteilen?
Parallelen zu Wing Commander 4 kann nun wirklich auch keine erkennen. Weder gelangte irgendjemand durch das Blut von Tolwyns genetisch modifizierter Black Lance-Truppe zu Superkräften noch mutierte Kirk nach der khan´schen Bluttransfusion zu einem soziopathischen Gewaltmenschen. Es gab also keinerlei Nebenwirkungen, außer dass Tote wiederbelebt werden konnten. Über diese Feinheiten nachzudenken, ficht Abrams und seine Drehbuch-Schergen natürlich überhaupt nicht an. Es zählt nur, dass unser Kirk am Ende wirder putzmunter ist.

Evan schrieb: Zu "Vengenace sieht anders aus, blubb blö blak ;) ": Das muss doch so sein. Sollte mit dem Bau und dem Projekt tatsächlich ein Paradigmenwechsel stattfinden, so muss sich das Gesamtbild der Föderation ändern. Die Transformation von "Forscher"- zu "Kriegs"-Föderation kann nur mit der eindeutigen Positionierung zum Kriegsthema passieren. Oder würde man die Klingonen als Krieger akzeptieren, wenn sie mit rosagetupften Bird of Preys durch das All hüpfen? ;)


Dass die "Vengeance" anders aussieht und ganz anders bestückt ist (Minimalcrew), ist ja in Ordnung. Dass einem das Schiff des Bösewichtes in ST weiterhin mit viel schwarzer Farbe sowie in Übergröße präsentiert wird, okay. Aber dass das Teil so einfallslos scheiße aussehen muss, obwohl die CGI-Firma heutzutage praktisch alles erschaffen kann, das enttäuscht dann doch. Null Wiedererkennungswert, kein eingängiges oder gar ikonisches Design, sondern lediglich eine düstere Darth-Vader-Einheits-Gurke, die man auch sogleich in die Erde rammen musste, damit man sie danach bloß nicht mehr zu sehen bekommt. Die gute alte Excelsior war um Welten besser designt und konstruiert, und auch die hatte die Enterprise als grobes Vorbild. In den Trailern wurde die "Vengeance" immerhin noch als größere und stärkere Variante der Enterprise in Szene gesetzt. Schaut man dann mal genauer hin - was "Darkness" dem Zuschauer ja gern verwehrt - wirkt das *Überschiff schnell ausgesprochen langweilig. Reiht sich also prima ein in die Gruppe der undefinierbaren, stets undeutlich gezeigten Bösewicht-Dschunken, die seit "Scimitar" (ST Nemesis) oder "Narada" (ST:2010) herumschippern.
Der Original-Khan hatte da noch das beste und nachvollziehbarste Raumschiff, die "Reliant". Ein klassisches Design, ohne Abstriche. Steht neben mir als Modell auf dem Regal. Einziger Modellbausatz von AMT, der halbwegs etwas taugte. Das war ein ikonisches Feindschiff erster Güte! Nicht so eine hastig gerenderte Düster-Animation wie in "Darkness", die bei näherer Betrachtung nur beknackt aussieht! Dafür wird´s sicher irgendwann auch noch ein überteuertes Plastikmodell als Bausatz geben, das aber keiner kauft...

Entschuldige den langen Text. Geschieht eben manchmal... :D

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga

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11 Jahre 3 Monate her #21354 von Evan

Arrow schrieb: Ich muss dir natürlich entschieden widersprechen, was dich sicher nicht überraschen dürfte.


Alles andere wär ja auch langweilig :D .

Arrow schrieb: Natürlich erwarte ich bei der jungen Crew nicht sofort das eingespielte, routinierte Verhalten aus der Originalserie, aber ganz so leicht, wie du es hier darstellst, verhält es nicht. Sicher, es gab auch bei TOS jede Menge Slapstick-Humor und teils skurrile Albernheiten, aber die 60er-Jahre sind vorbei. Spätestens in den klassischen Kinofilmen war diese Form der billigen Blödelei schlicht vorbei, wenn man mal von ST5 absieht. Es macht außerdem einen Unterschied aus, ob ich mich über komische Situationen amüsiere oder über die Charaktere ansich. Bei "Into Darkness" werden die Figuren für dümmliche Gags um des Gags Willen ausgeschlachtet, und man lacht sich eher über sie kaputt. Ohne Sinn und Verstand werden alberne Szenen produziert mit dem einzigen Effekt, nun auf Teufel komm raus lustig zu sein.


Zugegeben, ich finde auch, dass nicht jeder Charakter zündet. Insbesondere Chekov kommt in den neuen Serie schlecht weg. Allerdings war sein Charakter in der Originalserie auch nicht unbedingt die komplexeste Figur. Mit Kirk wird jede Menge Slapstick betrieben. Alleine die Allergie-Szenen in Star Trek waren schon genug für zwei Filme. Aber alles in allem finde ich, dass mit den Charakteren mehr sinnvolles als albernes betrieben wird. Uhura gefällt mir zum Beispiel deutlich besser als im Original. Oder Sulu. Klar, es ist nicht George Takei (den kann man nicht toppen), aber insgesamt macht er dort einen aktiveren Eindruck als in den klassischen Filmen.

ST5 gibt es nicht ;) . Aber ST4 war doch ein einziger Slapstick-Albern-Film und gerade deshalb auch so beliebt. Und spätestens die TNG-Filme (bis auf First Contact) haben eine gewisse Albernheit wieder zurück gebracht. Ich finde, ein etwas holziger Humor gehört dazu. Abrams gibt dem holzigen aber tatsächlich etwas mehr "Hammer" zum Holz. Da sehe ich ein, dass das Geschmackssache ist und das nicht jeder mag.

Arrow schrieb: Nimm die dämliche Szene, in der Pille seine Hand in den Torpedo steckt und die Sache beinahe schiefgeht. Eine dämliche Klamauk-Szene, die davon ablenken soll, dass es absolut unsinnig war, Pille für diesen Job mitzunehmen.


Gerade bei der Szene muss ich widersprechen. Pille hat als Arzt zumindest die ruhigsten Hände und in Zusammenarbeit mit Carol gibt das doch ein gutes Team? Wen aus der "Stammcrew" hättest du denn abgestellt? Und vor allem: Was wären da wohl die Konsequenzen gewesen, wenn du bspw. Kirk runtergeschickt hättest? Das wäre direkt in die Luft gegangen.

Arrow schrieb: Die offizielle Chronologie, laut der Kirk 34 Jahre alt ist, als er das Kommando übernahm, mag in Abrams Alternativuniversum nicht mehr gültig sein, aber sein ganzes Verhalten hier ist unreif, unglaubwürdig und konstruiert. Der "echte" Kirk hätte diesen Unfug im ersten Viertel des Films schlicht nicht fabriziert. Abrams nimmt bekannte Figuren, verfrachtet sie in eine alternative Zeitlinie und lässt sie wie Bolle herumkaspern, damit Star Trek das aktuelle jugendliche Publikum bespaßen kann. Da dienen ein paar plump herbeizitierte "Charakterstrukturen" (Pille mag das Beamen nicht, Scotty mag Whisky und hat nen Flachmann) nur dazu, die Zuschauer daran zu erinnern, dass wir es hier tatsächlich mit der Originalcrew zu tun haben sollen.


Stimmt, der "echte" Kirk übernimmt lieber das Kommando über eine vollständig überarbeitete Enterprise, setzt den überaus fähigen Captain ab, führt Schiff und Crew in eine lebensbedrohliche Situation und akzeptiert nicht mal, dass der frühere Captain recht hat. Das sieht dem echten Kirk ähnlich. Das unüberlegte, rohe, draufgängerische ist aber tatsächlich nicht ganz so fern. Nimm doch beispielsweise Star Trek 3 oder Star Trek 2. Da ist er oftmals unüberlegt, aber erst in letzter Konsequenz noch mal nachdenkend. Das macht die Erfahrung, die der junge Kirk noch nicht hat.

Arrow schrieb: Hier wird es ein wenig zirkelschlüssig, oder nicht? Kirks Verhalten rechtfertigst du damit, dass er das Kommando viel zu früh erhalten hat und eben noch nicht gereift ist. Das Grundproblem dieses ganzen "Abramsverse" besteht aber darin, die bekannte Zeitlinie so vermurkst zu haben, dass ein Student wie Kirk überhaupt das Kommando über ein Raumschiff erhalten konnte. Das war nie glaubwürdig, egal wie absurd sich eine alternative Zeitlinie auch entwickeln mag.


Du erinnerst dich aber schon daran, dass in Star Trek mal eben ein Großteil der Sternenflotte und deren Kommandoebene zerstört wurde? Die Beförderung kam meiner Meinung nach auch zu früh (Ich hätte mir das für den zweiten Film aufgehoben), aber man kann es schon erklären. Wenn wir das einfach akzeptieren, ergibt sein Verhalten sehrwohl Sinn, wie ich finde.

Arrow schrieb: Hier war es eben Nick Meyers ST II. Wahllos wurde hier ausgeschlachtet und gewildert, damit man mit Khan einen bekannten Namen in den Ring werfen konnte. Natürlich wurde dies im Vorfeld konsequent verleugnet, damit die restlichen Fans nicht auf die Idee kommen würden, dass die Macher nicht den Hauch einer eigenen Idee vorzuweisen haben. Diese unsinnige Geschichte, die von vorne bis hinten auf unglaubwürdige Plot-Konstruktionen zurückgreifen muss, hätte man doch mit jedem anderen 0815-Schurken erzählen können. Khan ist nichts als ein Publikumsmagnet zum Zwecke der Erzeugung von Wiedererkennungswert und Kontinuität.


Das ist, glaube ich, eine Geschmackssache. Ich hatte bei den vielen Zitaten Gänsehaut, weil sie in anderen Situationen stellenweise ähnlich effektiv waren wie im Originalkontext. Das fand ich eigentlich gut.

Arrow schrieb: Dass Spock zu brutaler Gewalt fähig ist, konnten wir bereits in der Originalserie sehen. Immer, wenn das geschah, war er entweder nicht er selbst oder er stand unter dem Einfluss von "Pon Farr", seiner Paarungsaggression. Seinen Wutausbruch im ersten Film als Kind fand ich natürlich noch sehr passend, und dies entspricht sicher seiner Figur. Alles was danach kam, hatte mit dem klassischen Nimoy-Spock allerdings nicht mehr viel am Hut. Aber dazu gleich mehr.


Man sollte aber dabei annehmen, dass dem Originalspock in jungen Jahren nicht der gesamte Heimatplanet und auch nicht die Mutter genommen wurde. Ich glaube, dass da viele unterdrückte und nicht verarbeitete Emotionen im Spiel sind, die man nicht verachten darf.

Arrow schrieb: Auweia! Was war an dieser peinlichen Prügelszene denn fantastisch? Wo haben wir bitteschön da den echten Kampf eines Vulkaniers gesehen? Unter hysterischem Wutgeschrei wie ein Irrsinniger um sich zu schlagen, dürfte so ziemlich alles sein, nur nicht das, was wir von einem Vulkanier erwarten! Im echten Star Trek bestand der vulkanische Kampf in der Person von Spock in einem geschickt ausgeführten Nackengriff - kurz und schmerzlos.


Das hier ist allerdings ein offener Kampf mit jemandem, der seinem Nackengriff körperlich etwas entgegenzusetzen hat. Wir haben Originalspock nie in einem offenen Kampf gesehen, Kirk dagegen schon. Daher war es für mich ein Highlight, da hier ein Kampf stattfand, den beide mit offenem Visier angehen. Ein "Ich komm von hinten, weil mich keiner sieht und mach einfach pieks"-Kampf ist eher unrealistisch und selten der Fall.

Arrow schrieb: Wenn uns der Film nämlich eines mit der Dachlatte in den Kopf geprügelt hat, dann die Erkenntnis, dass diese beiden Männer (noch) lange keine innigen Freunde sind! Da uns der Film aber nahelegen will, dass sie das ganz plötzlich doch sind, wirkt es im Kontext einfach nur unglaubwürdig.


Da muss ich dir ein wenig beipflichten. Der Turnaround kam etwas früh und war nicht deutlich genug. Der Link zu der Einführungsszene war etwas schwach. Ja, das hätte man besser machen können und müssen.

Arrow schrieb: Worin liegt denn der "Schockeffekt" begraben, eine Hauptfigur(!) im zweiten Film sterben zu lassen, wenn man, nebenbei bemerkt, das unglaubliche Wunderheilmittel bereits zuvor(!) vorgestellt hatte und selbst der Ursprungsfilm, der hier recht dreist kopiert wurde, eine Wiederbelebung in Aussicht stellte? Hattest du allen Ernstes nur eine Sekunde geglaubt, Kirk würde wirklich genauso verenden wie Spock in ST II? Sorry, aber das zu glauben fällt mir nun wirklich schwer, und die entsprechende Szene hat nicht im geringsten eine auch nur vergleichbare dramatische Wirkung.


Nein, ehrlich geglaubt habe ich das nicht. Aber ich habe es gehofft. Ich habe es dringend gehofft, das wäre ziemlich clever gewesen.

Arrow schrieb: Ich muss leider auch deiner Annahme widersprechen, der Tod Spocks in den klassischen Filmen wäre beschlossene Sache gewesen....


Sicherlich war das Nemoys Plan gewesen. Eigentlich hätte er auch viel früher im Film sterben sollen (Gerüchten zufolge war die Kobayashi-Maru-Sache ja auch nur eine Ablenkung, um den damaligen Gerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen.)

ABER! Er überträgt seine "Seele" auf Pille. Das war das Hintertürchen, welche sich alle Beteiligten aufgehoben haben. Und das nicht ohne Grund. Wenn auch nur für den Fall der Fälle.

Arrow schrieb: Etwas weiter oben warst du zumindest noch der festen Überzeigung, Kirk sei tot gewesen. Zumindest Pilles Testobjekt, der Tribble, war mausetot, bevor er wieder munter schnurrte und gurrte, und Kirk war es auch. Oder wollte uns diese pathetische Drama-Szene, in der Spock seinen hochnotpeinlichen Urschrei zum Besten gab, denn etwas anderes mitteilen?


Gute Frage. Dafür müsste ich den Film noch mal sehen.

Arrow schrieb: Parallelen zu Wing Commander 4 kann nun wirklich auch keine erkennen. Weder gelangte irgendjemand durch das Blut von Tolwyns genetisch modifizierter Black Lance-Truppe zu Superkräften noch mutierte Kirk nach der khan´schen Bluttransfusion zu einem soziopathischen Gewaltmenschen. Es gab also keinerlei Nebenwirkungen, außer dass Tote wiederbelebt werden konnten. Über diese Feinheiten nachzudenken, ficht Abrams und seine Drehbuch-Schergen natürlich überhaupt nicht an. Es zählt nur, dass unser Kirk am Ende wirder putzmunter ist.


Letzteres wäre allerdings interessant zu wissen. Vielleicht kommt da mehr, als wir jetzt wissen? So ganz unter den Teppich schieben würde ich das nicht.

Und zu Superkräften in WC4: Was war denn Seether, wenn nicht eigentlich ein Superpilot? Dafür wurde er doch geschaffen.

Arrow schrieb: Dass die "Vengeance" anders aussieht und ganz anders bestückt ist (Minimalcrew), ist ja in Ordnung. Dass einem das Schiff des Bösewichtes in ST weiterhin mit viel schwarzer Farbe sowie in Übergröße präsentiert wird, okay. Aber dass das Teil so einfallslos scheiße aussehen muss, obwohl die CGI-Firma heutzutage praktisch alles erschaffen kann, das enttäuscht dann doch. Null Wiedererkennungswert, kein eingängiges oder gar ikonisches Design, sondern lediglich eine düstere Darth-Vader-Einheits-Gurke, die man auch sogleich in die Erde rammen musste, damit man sie danach bloß nicht mehr zu sehen bekommt.


Jau, stimmt. Ich fand das Design auch eher enttäuschend. Mein Wink war ja auch nur mehr auf die Leute bezogen, die die grundsätzliche Richtung komisch fanden.

Arrow schrieb: Reiht sich also prima ein in die Gruppe der undefinierbaren, stets undeutlich gezeigten Bösewicht-Dschunken, die seit "Scimitar" (ST Nemesis) oder "Narada" (ST:2010) herumschippern.


Die Narada mochte ich aber. Über Nemesis müssen wir nicht sprechen, das war insgesamt ein total enttäuschender Film.

Arrow schrieb: Der Original-Khan hatte da noch das beste und nachvollziehbarste Raumschiff, die "Reliant".


Die Reliant war fantastisch. Und sie hatte genau die Eigenschaften, die man für den Film brauchte. Es war kein Überschiff, der "überlegene Intellekt" des Captains machte es aus :) .

Arrow schrieb: Entschuldige den langen Text. Geschieht eben manchmal... :D


Entschuldige die späte Antwort ;) .

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11 Jahre 3 Monate her #21357 von Arrow
Na, da ist ja endlich die ersehnte Antwort, Evan. Nimm dir einen Keks und etwas Zeit, da ich natürlich auf fast alles antworte. :D

Evan schrieb: Zugegeben, ich finde auch, dass nicht jeder Charakter zündet. Insbesondere Chekov kommt in den neuen Serie schlecht weg. Allerdings war sein Charakter in der Originalserie auch nicht unbedingt die komplexeste Figur. Mit Kirk wird jede Menge Slapstick betrieben. Alleine die Allergie-Szenen in Star Trek waren schon genug für zwei Filme. Aber alles in allem finde ich, dass mit den Charakteren mehr sinnvolles als albernes betrieben wird. Uhura gefällt mir zum Beispiel deutlich besser als im Original. Oder Sulu. Klar, es ist nicht George Takei (den kann man nicht toppen), aber insgesamt macht er dort einen aktiveren Eindruck als in den klassischen Filmen.

ST5 gibt es nicht ;) . Aber ST4 war doch ein einziger Slapstick-Albern-Film und gerade deshalb auch so beliebt. Und spätestens die TNG-Filme (bis auf First Contact) haben eine gewisse Albernheit wieder zurück gebracht. Ich finde, ein etwas holziger Humor gehört dazu. Abrams gibt dem holzigen aber tatsächlich etwas mehr "Hammer" zum Holz. Da sehe ich ein, dass das Geschmackssache ist und das nicht jeder mag.


Mit Chekov wurde in der Originalserie zweifelsohne auch jede Menge Blödelei getrieben, das leugne ich überhaupt nicht. Er war immer der Jüngste und als russische ( eigentlich sowjetische) Klischeefigur natürlich auch mehr Idealtyp als richtige Figur. Dennoch musste man diesen klischeebehafteten Slapstick aus der Originalserie nicht ins 21. Jahrhundert übertragen. Es gibt einen Unterschied zwischen komischen Figuren und Witzfiguren, und ein hyperaktives 17-jähriges Wunderkind, das sofort wieder verblödet, sobald das Drehbuch es vorschreibt, braucht kein Mensch. Der neue Chekov nervt gewaltig, und das praktisch immer. Ansonsten hat der Charakter keinen Zweck, und das nervt mich.
Uhura ist ein nettes Accessoire, wie auch schon früher. In den 60er Jahren mag eine Afroamerikanerin als unwichtige Nebenfigur eine kulturelle Botschaft dargestellt haben, die sicherlich sehr wichtig war, doch heute tappt man in dieselbe Falle. Man hat sie zwar ein wenig aufgewertet, aber nur insofern, als dass sie plötzlich die Freundin von Spock darstellt. Daraus hätten sich natürlich interessante Szenen und Spannungen ergeben können, aber was wir zu sehen bekommen, geht einem eher auf den Geist. Ihr großer Auftritt vor den Klingonen wurde durch die gleich folgende Ballerei abgeknickt, bevor er überhaupt beginnen konnte. Auch mit dieser Figur weiß man Jahrzehnte danach kaum etwas anzufangen. Vor einer Konsole herumzusitzen und Meldung zu machen, durfte sie schon früher. (gut, in ST VI durfte sie mal ein klingonisches Wörterbuch wälzen)

Und hier sind wir vielleicht schon bei einem ganz wichtigen Thema angelangt, nämlich Humor. Hier mögen sich die Geschmäcker sicher scheiden, das ist klar, aber meine Meinung dazu ist folgende:

Das "alte" Star Trek war im Grunde genommen eine ernste Angelegenheit, die immer wieder witzig sein wollte und es auch oft genug war - manchmal freiwillig, manchmal unfreilig. Das Abrams-Trek ist allerdings hoffnungslos infantil und albern, will dabei aber gleichzeitig todernst genommen werden. Das Erstere ist alles andere als perfekt, aber es hat funktioniert, das Letzere funktioniert jedoch kein Stück, da Anspruch und Ausführung nicht zusammengehen wollen. Was das Franchise meiner Meinung nach wirklich gebraucht hätte, wäre endlich erwachsen zu werden. Ansätze waren vorhanden, und hier möchte ich nur mal Star Trek VI in den Ring werfen. Sicher nicht perfekt, aber zweifelsohne ein ST-Film, der einem wirklich unter die Haut geht, da die ganze Geschichte reif, nachvollziehbar und ernsthaftig wirkt. Dort ging es um etwas, das jeder sofort begreifen konnte: Krieg oder Frieden, Sein oder Nichtsein, Hass oder Vergebung, Tod oder Leben, Hoffnung oder Verzweiflung. Kalt und unbarmherzig traf hier Realpolitik auf Idealismus, und das mag nicht nur aufgrund der damaligen historischen Ereignisse so greifbar gewesen sein, nein, das würde auch heute noch funktionieren, wenn man es nur mal anstreben würde. Das gelang übrigens auch alles ohne Sprünge durch die Zeit mittels verrückter Technologien oder Praktiken (STIV), ohne Rettung der Welt und auch ohne religiöse Sehnsüchte (STV). Gute Filme wie Star Trek VI kommen ohne überbordenden Hokuspokus aus und brillieren durch ihre grundsätzliche Einfachheit, quasi "Ockhams Rasiermesser" auf Drehbücher angewendet. Hier war ST erwachsen wie nie, doch leider fand dies keine Fortsetzung. Dennoch kam dabei der Humor nie zu kurz, ohne dass irgendein Charakter zur Witzfigur wurde. Auch Chekov nicht.

Evan schrieb: Gerade bei der Szene muss ich widersprechen. Pille hat als Arzt zumindest die ruhigsten Hände und in Zusammenarbeit mit Carol gibt das doch ein gutes Team? Wen aus der "Stammcrew" hättest du denn abgestellt? Und vor allem: Was wären da wohl die Konsequenzen gewesen, wenn du bspw. Kirk runtergeschickt hättest? Das wäre direkt in die Luft gegangen.


Wen ich stattdessen runtergeschickt hätte? Jemanden mit technischem Sachverstand, der weiß, was er tut. Natürlich Scotty, wenn denn sonst? Aber halt, den hatte das vorausschauende Drehbuch natürlich längst unter fadenscheinigsten Gründen von Bord gejagt. Nun denn, dann eben einen Techniker aus dessen Stab oder seinen Stellvertreter (nicht Chekov). Und wofür war die ruhige Hand dann noch mal erforderlich gewesen? Einen Schalter zu drücken? Pille musste als kindische Slapstick-Figur herhalten, weil das eben lustig sein sollte, mehr nicht. Der Bordarzt ist da einfach keine vernünftige Wahl.

Evan schrieb: Stimmt, der "echte" Kirk übernimmt lieber das Kommando über eine vollständig überarbeitete Enterprise, setzt den überaus fähigen Captain ab, führt Schiff und Crew in eine lebensbedrohliche Situation und akzeptiert nicht mal, dass der frühere Captain recht hat. Das sieht dem echten Kirk ähnlich. Das unüberlegte, rohe, draufgängerische ist aber tatsächlich nicht ganz so fern. Nimm doch beispielsweise Star Trek 3 oder Star Trek 2. Da ist er oftmals unüberlegt, aber erst in letzter Konsequenz noch mal nachdenkend. Das macht die Erfahrung, die der junge Kirk noch nicht hat.


Der Kirk aus ST:TMP, auf den du da anspielst, hatte jedoch den ausdrücklichen Befehl dies zu tun. Dass er sich irrte, lag daran, dass er mit der "neuen" Enterprise noch nicht vertraut war, und am Ende kam er mit Decker ganz gut zurecht. War da noch der alte Heißsporn in ihm? Ein Teil davon, möglicherweise. Aber, was ST II und III betrifft, muss ich entschieden Widersprechen. Gerade ST II wählte das Altern als Grundmotiv, das auch durch die ärztlich verschriebene Lesebrille veranschaulicht wurde. Kirk blickt am Anfang des Films auf sein Leben zurück und muss sich eingestehen, dass er als Admiral all das verloren hat, was er früher mal als erstrebenswert erachtet hatte. Seine geliebte Enterprise ist er (anfangs) los, doch eine richtige Familie besitzt er auch nicht: Er ist unverheiratet, kinderlos, kann nicht sesshaft werden, sehnt sich aber nach den Tagen, als er zumindest ein Raumschiff und einen Auftrag hatte. Nichts scheint ihm geblieben, außer seinen Freunden aus vergangenen Tagen.
Am Ende jedoch bekommt er nicht nur sein Schiff zurück, sondern erfährt, dass er einen erwachsenen Sohn hat, doch auch die Vaterschaft ist ihm verwehrt geblieben, denn er hat ihn nie aufwachsen sehen. Dies spiegelt sich wunderbar in der Szene mit Carol Marcus in der "Genesis-Höhle": Kirk gesteht Carol, dass er sich alt und verbraucht fühle. Da sehe ich weiß Gott keinen jungen Heißsporn, sondern nur einen gealterten, verbitterten Mann, der sich fragt, wohin ihn sein Weg geführt hat, nämlich in die Einsamkeit. Am Ende des Films konnte Kirk zwar einen Sohn gewinnen (Versöhnungsszene, gut gespielt), verlor dafür aber seinen besten Freund.
Nein, hier sehen wir keinen jungen Draufgänger mehr, sondern einen routinierten Veteranen, dem es gar gelingt, Khan wertvolle Sekunden abzuluchsen, indem er umständlich seine Brille (Achtung: Symbol des Alterns) aus der Tasche friemelt. Dieser Kirk ist nicht mehr jung, aber dafür ein alter, gewiefter Fuchs, der sich seinem Alter stellt (gegen einen ebenso gealterten Feind) und sich am Ende sogar wieder verjüngt fühlen darf, da sein Leben wieder einen Sinn bekommen hat. Für weitere Symbolik ist übrigens bestens gesorgt, denn Spock überreicht seinem Freund zum Geburtstag immerhin Dickens´ "Geschichte zweier Städte", woraus Kirk auch sogleich zitieren darf. Spätestens seit diesem Film ist Kirk ein anderer Mensch und hat sich weiterentwickelt. Sein Entschluss, die Enterprise in ST III zu stehlen, taugt keinesfalls als Grund, ihn zum Heißsporn zu stempeln. Es war zwar definitiv etwas Persönliches, aber da agierte nun wirklich kein heißblütiger Lümmel. Hier ging es längst um Freundschaft und Treue, was ich diesem Kirk immer abgenommen habe. Dem neuen Kirk nehme ich nicht einmal die Freundschaft ab. Das funktioniert einfach nicht!

Evan schrieb: Du erinnerst dich aber schon daran, dass in Star Trek mal eben ein Großteil der Sternenflotte und deren Kommandoebene zerstört wurde? Die Beförderung kam meiner Meinung nach auch zu früh (Ich hätte mir das für den zweiten Film aufgehoben), aber man kann es schon erklären. Wenn wir das einfach akzeptieren, ergibt sein Verhalten sehrwohl Sinn, wie ich finde.


Sicher, wenn man bereit ist, alles zu akzeptieren, mag auch alles irgendwie seinen Sinn ergeben. Ich weigere mich jedoch, unglaubwürdigen Blödsinn zu akzeptieren, nur weil er durch ein völlig irrsinniges Drehbuch etabliert wurde. Das Schlimme ist, selbst wenn man es akzeptieren mag, ist es schlicht unrealistischer Blödsinn. Wären heute mit einem Schlag alle CDU-Politker tot, käme auch niemand auf den Gedanken, Philip Mißfelder zum neuen Bundeskanzler zu ernennen, nur weil er eben jung und verfügbar ist. Kirks Ernennung nach den Ereignissen des letzten Films ist und bleibt eine Ursünde des neuen Franchise´. Seine Degradierung im aktuellen Film ist ebenso lächerlich wie auch seine Wiederberufung.

Evan schrieb: Das ist, glaube ich, eine Geschmackssache. Ich hatte bei den vielen Zitaten Gänsehaut, weil sie in anderen Situationen stellenweise ähnlich effektiv waren wie im Originalkontext. Das fand ich eigentlich gut.


Plagiate rufen bei mir keine Gänsehaut hervor. Vor allem, wenn sie so sinnlos und frech verheizt werden, um Affekte zu erheischen, die längst verpufft sind und auch überhaupt nicht passen. Die Mischung aus Plagiat und Dreistigkeit, die hier zur Schau gestellt wurde, darf man wohl mit Fug und Recht Frevel nennen!

Evan schrieb: Man sollte aber dabei annehmen, dass dem Originalspock in jungen Jahren nicht der gesamte Heimatplanet und auch nicht die Mutter genommen wurde. Ich glaube, dass da viele unterdrückte und nicht verarbeitete Emotionen im Spiel sind, die man nicht verachten darf.


Gerade als einer der letzten Überlebenden seines Volkes sollte Spock doch mehr daran gelegen sein, die Ideale und Disziplinen seiner Kultur zu achten und bewahren, anstatt sich wie ein Wahnsinniger aufzuführen. Die Menschen schauen auf ihn als ein Vetreter seiner verloschenen Kultur. Wer den Mythos "Spock" so sehr bemüht, sollte in dessen Darstellung doch respektvoller sein. Das war man hier nicht und entsprechend lachen sich die Leute eher kaputt über diese Gewaltvorstellung.

Und genau dies berührt jedoch genau das, was mich an den neuen Filmen so wahnsinnig stört: Diese unglaubliche Doppelzüngigkeit der Affekte sowie die damit verbundene Heuchelei: Auch wenn man uns ein alternatives Szenario vor den Latz knallt, um alle wahnwitzigen Änderungen in diesem neuen Universum zu erklären und zu entschuldigen, so baut man dennoch ganz frech darauf, dass wir mit den Figuren genauso mitfiebern, als seien sie doch irgendwo dieselben aus unserem seit Jahrzehnten gewohnten Star Trek. Man kritzelt mit einer Mischung aus Großkotzigkeit und Wichtigtuerei eine alternative Zeitlinie zusammen, die in vielerlei Hinsicht komplett absurd ist, hält uns aber immer noch für so dämlich, jedes dreisteste Plagiat ebenso zu beklatschen und zu beweinen wie einst das so reformbedürftige Original, von dem man sich ja großspurig losgesagt hatte! Eines wusste man nämlich ganz genau: Mit einer unbekannten Crew in einem komplett neuen SciFi-Szenario hätte niemand diesen Quatsch jemals verfilmt, und das aus guten Gründen. Kult und Gefühle werden gerne mitgenommen, aber außer infantiler Kasperei hat man rein gar nichts anzubieten, und dann bedient man sich noch schamlos bei den Vorgängern, von denen man ohnehin weiß, dass sie besser waren. Abrams und seine Autorenmischpoke (Ocri, Lindelof) durften schon mit "Lost" zeigen, wie man eine eigentlich interessante Idee in sechs Staffeln mit Volldampf in den Locus rammt. Dass der nächste Film nicht von ihm stammen wird, ist doch nur konsequent. Habe ich nun Mitleid mit den Star Wars-Fans? Ob die überhaupt noch den Schlag spüren, weiß ich nicht, denn was soll man denen eigentlich noch antun?

Evan schrieb: Sicherlich war das Nemoys Plan gewesen. Eigentlich hätte er auch viel früher im Film sterben sollen (Gerüchten zufolge war die Kobayashi-Maru-Sache ja auch nur eine Ablenkung, um den damaligen Gerüchten den Wind aus den Segeln zu nehmen.)
ABER! Er überträgt seine "Seele" auf Pille. Das war das Hintertürchen, welche sich alle Beteiligten aufgehoben haben. Und das nicht ohne Grund. Wenn auch nur für den Fall der Fälle.


Ursprünglich sollte Spock bereits in der Eröffnungsszene von ST II kurz und schmerzlos sterben. Das, was später die "Simulator-Sequenz" werden sollte, war als endgültige Sterbeszene geplant, doch die Probevorführungen haben die Macher eines Besseren belehrt. Es wäre nämlich schlicht zu hart geworden. Die Wiederauferstehung Spocks war zu diesem Zeitpunkt übrigens gar nicht geplant. Das kam erst, als Nimoy der Regiestuhl zugesichert worden war. Es gab also vielmehr eine krasse Kehrtwende als ein Hintertürchen, denn Nimoy musste man erst mühselig überreden.

Evan schrieb: Die Narada mochte ich aber. Über Nemesis müssen wir nicht sprechen, das war insgesamt ein total enttäuschender Film..


Du mochtest die Narada? Warum denn eigentlich? Selbst für ein romulanisches Design aus dem Ende des 24. Jahrhunderts sah sie aus, wie eine umgeworfene Restmülltonne. Den Designern war sie anscheinend selbst peinlich, weshalb man das "Schiff" ganze 0,8 sek mal in der Totalen zeigte. Dieses Schiff wird man ganz schnell als/unter CGI-Alptraum verbuchen und vergessen...

Ein Schicksal, dass diesem Schiff sicherlich nicht beschieden sein wird!

Evan schrieb: Die Reliant war fantastisch. Und sie hatte genau die Eigenschaften, die man für den Film brauchte. Es war kein Überschiff, der "überlegene Intellekt" des Captains machte es aus :) .


Hier sind wir uns schnell einig. Die Reliant war ein ausgezeichnetes Design (und Modell!), das wir bis zu ST VII zu sehen bekamen (Evakuierung). Der Enterprise war sie natürlich unterlegen, aber Khan benützte ja auch die älteste Kriegslist der Welt, um diesen Vorteil auszugleichen. Dennoch war der legendäre "Hecktorpedo" einmalig und von seiten der Enterprise nicht zu kontern. Klasse Schlacht, klasse Effekte: Ein Klassiker, der sich gewaschen hat!

Der neue "Into Darkness" hat nichts davon und ist darüber hinaus auch ein ganz schlechter Film. Dieser Khan ist ein echter Wurm im Kahn!

"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga

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11 Jahre 3 Monate her #21363 von FekLeyrTarg

Arrow schrieb: Hier sind wir uns schnell einig. Die Reliant war ein ausgezeichnetes Design (und Modell!), das wir bis zu ST VII zu sehen bekamen (Evakuierung).

Nebenbei bemerkt war die Miranda-Klasse auch in VIII, DS9 und VOY dabei.

Ja, ich habe mir JJTrek 1 auch angeschaut und muss ehrlich sagen, dass ich auch nicht besonders begeistert war. Zu viel Action und zu viele Effekte, die Schiffsdesigns gefallen mir nicht, der Humor ist nicht meins, die Story ist für mich nicht so berauschend, und und und.

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11 Jahre 3 Monate her #21366 von Arrow

FekLeyrTarg schrieb: Nebenbei bemerkt war die Miranda-Klasse auch in VIII, DS9 und VOY dabei.

Die Schiffsklasse war vertreten, allerdings nicht mehr als physisches Trickmodell. Gut, in den ersten drei Staffeln von DS9 wohl noch, aber danach nicht mehr. Insofern hast du sicher recht. In First Contact kam bereits eine CGI-Variante von ILM zum Einsatz.

Grundsätzlich habe ich mich aber stets gefreut, diesen sehr schicken Schiffstyp (dieses Mal schließe ich die CGI-Exemplare mit ein) auch in späteren Serien und Filmen noch anzutreffen. Ich mag dieses Design einfach sehr - und bereits Kirk musste in STII schmerzhaft spüren, dass so ein Hecktorpedowerfer eine verdammt nützliche Sache ist. Die Enterprise fängt sich dort jedenfalls einen fiesen Treffer damit ein, wobei die Wirkung wohl nicht so durchschlagend war wie später in STVI. Der dortige Aal war allerdings auch klingonischer Bauart...
Ich habe mich jedenfalls sehr gefreut, dass dieses klassische Design auch noch im Dominion-Krieg seinen Dienst tat, auch wenn die vielen Mirandas dort einen heftigen Blutzoll entrichten mussten. In "First Contact" brennt so eine Miranda dem mächtigen Borg-Schiff mit ihrem Hecktorpedowerfer auch ein hübsches Loch in den Pelz. Einfach mal schauen. Fast hundert Jahre alt und trotzdem noch an vorderster Front im Einsatz: Respekt!

FekLeyrTarg schrieb: Ja, ich habe mir JJTrek 1 auch angeschaut und muss ehrlich sagen, dass ich auch nicht besonders begeistert war. Zu viel Action und zu viele Effekte, die Schiffsdesigns gefallen mir nicht, der Humor ist nicht meins, die Story ist für mich nicht so berauschend, und und und.


Das schlimme ist, dass noch nicht einmal die Trickeffekte richtig begeistern können, da visuell und kinematografisch total verhunzt.

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11 Jahre 3 Monate her #21385 von FekLeyrTarg
Ja, die Miranda-Klase ist auf jeden Fall ein tolles Design. Ich befehlige sie gerne in Spielen wie Starfleet Academy, Starfleet Command, Klingon Academy oder Bridge Commander. :)
(Eigentlich fast schade, dass sie in DS9, fast wie die Excelsior-Klasse, meist Kanonenfutter war)

Was auch noch dazu kommt ist, dass auch die Soundeffekte in JJTrek 1, vorallem die der Waffen, für mich auch eher unspektakulär waren. Sogar TOS hat meiner Meinung nach bessere und Soundeffekte.

Ganz ehrlich: Ich weis nicht, ob ich mir JJTrek 2 mir auch noch antun möchte. Da schaue ich doch lieber "Star Trek: Of Gods and Men" oder "Star Trek: Phase II".

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11 Jahre 3 Monate her #21394 von Arrow

FekLeyrTarg schrieb: Ja, die Miranda-Klase ist auf jeden Fall ein tolles Design. Ich befehlige sie gerne in Spielen wie Starfleet Academy, Starfleet Command, Klingon Academy oder Bridge Commander. :)
(Eigentlich fast schade, dass sie in DS9, fast wie die Excelsior-Klasse, meist Kanonenfutter war)

Was auch noch dazu kommt ist, dass auch die Soundeffekte in JJTrek 1, vorallem die der Waffen, für mich auch eher unspektakulär waren. Sogar TOS hat meiner Meinung nach bessere und Soundeffekte.

Ganz ehrlich: Ich weis nicht, ob ich mir JJTrek 2 mir auch noch antun möchte. Da schaue ich doch lieber "Star Trek: Of Gods and Men" oder "Star Trek: Phase II".


Ja, die Miranda bin ich bei SA auch gerne und häufig geflogen. War schon enorm, was man per Energiemanagement aus dem kleinen Kreuzer rausholen konnte. Damit gescheit umzugehen, machte die Missionen wesentlich einfach, und ich bin mir sicher, ich hätte Kirk nebst Enterprise (wie in ST II) ziemlich alt aussehen lassen. Gut, den ersten Schuss hätte ich dann doch gerne gehabt. :)

Natürlich hat´s auch mir in der Seele wehgetan, dass sie in diesen unsäglichen Massenschlachten reihenweise niedergeschossen wurden. Oft genug haben diese Schiffe das Feuer auf sich gelenkt, damit Sisko in seiner kleinen Hi-Tech-Flunder gediegen durch die feindlichen Linien fliegen konnte. Allerdings habe ich diese Klasse und ihre Derivate noch lieber gesehen als diese teils unsäglichen Hybridkonstruktionen, die Bernd Schneider so gerne als "Frankenstein-Flotte" bezeichnet. Was hier noch in der Prä-CGI-Ära zum guten Teil aus alten AMT-Bausätzen zuammengeklebt und zusammengespachtelt wurde, dürfte Probert und Okuda die Hutschnur hochgehen lassen. Es mussten ja urplötzlich massenweise neue Schiffsklassen eingeführt werden, wofür anscheinend jedes Mittel recht war. Später wurde diese skurrile Maßnahme im "DS9 Technical Manual" halbherzig zu kanonisieren versucht, aber diese Plastikorgien, für die sich jeder anständige Amateur-Modellbauer schämen würde, haben wir zurecht nie wiedergesehen...

Über die Soundeffekte von Abrams erstem Schandstück will ich eigentlich gar nichts schreiben - in der einen Szene direkt nach dem Hüllenbruch auf der Kelvin wurden sie ja auf einmal stummgeschaltet, der dramatischen Wirkung oder des Realimus´ Willen, nur um später umso nervtötender wieder loszubratzeln... Für den nächsten Film schlage ich schon mal aus tiefster Überzeugung die Weltraum-Soundbibliothek aus "Firefly" vor. Die ist am besten und in Punkto Glaubwürdigkeit immer noch ungeschlagen.

Diese neueren semiprofessionellen Produktionen habe ich mir bisher noch nicht angeschaut, sondern nur ein paar Ausschnitte gesehen. Nichts gegen die trashigen Amateur-Filmereien aus den 90ern, aber ob ich mir wirklich solche verfilmten Fan-Drehbücher mit grottig aussehenden Alt-Darstellern antun muss...ich weiß nicht so recht. Dass man heute mit kleinstem Budget den Charme der 60er 1 zu 1 wiederauferstehen lassen kann, glaube ich gern. Aber dieser Charme gehört eben in seine Produktionszeit und die dazu gereichten Storys ebenso. Außerdem habe ich TOS nicht jahrelang gegen die bornierten Effekt-Huren von damals (TNG, DS9) verteidigt, um jetzt (2013!) wieder kunterbunte Setausleuchtung toll zu finden. Versteh´ mich nicht falsch: Ich finde die remasterten TOS-Episoden aufgrund ihrer wirklich schön restaurierten Bild- und Tonqualität klasse, aber das ist nunmal nicht dasselbe.
Star Trek: Phase II ist und bleibt für mich die Serie, die Ende der 70er nie produziert wurde. Ihren Designs verdanken wir ja vieles, das später in den Kinofilmen und auch in den Serien zum Design-Standard geworden ist. Von der neuen Enterpise ganz zu schweigen...

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