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Die kleine DVD - Ecke im Forum
9 Jahre 7 Monate her #28634
von Arrow
Diese Szene finde ich immer wieder komisch. Da drückt eine gestandene Spezialeinheit gut zwanzig Sekunden lang sämtliche Magazine und Gurte in die Vegatation, ohne irgendein Ziel vor Augen zu haben. Als es ihnen aber später gelingt, den Predator in eine Netzfalle zu locken, schafft es keiner, auch nur einen einzigen Schuss abzufeuern.
Übrigens wurde das Vieh beim ersten Feuergefecht sogar getroffen, und zwar von einer der ersten zehn Kugeln. Das ganze Geknalle danach war also völlig wirkungslos...
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
Arrow antwortete auf Die kleine DVD - Ecke im Forum
Iceman schrieb: Ja aber wie Blain damit den halben Dschungel gerodet hat (ohne den Predator zu treffen) war schon köstlich
Diese Szene finde ich immer wieder komisch. Da drückt eine gestandene Spezialeinheit gut zwanzig Sekunden lang sämtliche Magazine und Gurte in die Vegatation, ohne irgendein Ziel vor Augen zu haben. Als es ihnen aber später gelingt, den Predator in eine Netzfalle zu locken, schafft es keiner, auch nur einen einzigen Schuss abzufeuern.
Übrigens wurde das Vieh beim ersten Feuergefecht sogar getroffen, und zwar von einer der ersten zehn Kugeln. Das ganze Geknalle danach war also völlig wirkungslos...
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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9 Jahre 6 Monate her #28790
von Arrow
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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Mein SF-Tipp des Monats lautet aus gegebenem Anlass: "Pitch Black". Der Film feiert dieses Jahr nämlich seinen 15. Geburtstag, und deshalb möchte ich ihn auch wirklich als Einzelereignis betrachten und nicht im Rahmen des ganzen Chronicles of Riddick Boheis, unter dem er nachträglich (neu) vermarktet wurde.
Ein Riesenspektakel war Pitch Black eigentlich nie, sondern eher ein recht günstig produzierter SF-Action-Thriller nach bewährtem Muster. Immer noch scheiden sich daran die Geister; für die einen ist er längst Kult, für die anderen ein überschätztes 0815-Machwerk, das nur von Vin Diesel getragen wird. Wer Vin Diesel nicht ausstehen kann, sollte eh einen Bogen um den Film machen, denn Pitch Black wurde seinem Hauptdarsteller buchstäblich auf den Leib geschneidert. Spätestens danach war Vin Diesel für Hauptrollen prädestiniert - wer kennt schon seine Nebenrolle in Der Soldat James Ryan?
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[attachment=4:g5nld5t0]<!-- ia4 -->20150407213612920.JPEG<!-- ia4 -->[/attachment:g5nld5t0]
Der Plot ist eigentlich nicht sehr komplex, doch warum auch? Die einfachen Dinge machen oft am meisten Spaß. Grundsätzlich genreübliches Standardszenario, das man aus unzähligen ST-Episoden kennt: Nach Kollision mit einem Meteoritenschwarm legt ein Transportraumschiff eine unsanfte Bruchlandung auf einem unbewohnten Ödplaneten hin. An Bord befinden sich neben einer Handvoll Überlebender auch der entflohene Sträfling und Mörder Richard B. Riddick mit seinem Kopfgeldjäger Johns. Das Raumschiff ist nur noch ein Wrack, doch wenige Kilometer entfernt findet die Gruppe ein verlassenes Lager von Propektoren mit einer Rettungsfähre. Dummerweise sind sie zum unpassendsten Zeitpunkt auf dem Planeten abgestürzt, denn eine totale Sonnenfinsternis steht kurz bevor. Der Mörder und Einzelgänger Riddick kann als Einziger im Dunkeln sehen und muss der Gruppe helfen, das Shuttle wieder flugbereit zu machen. Kann man ihm trauen?
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[attachment=2:g5nld5t0]<!-- ia2 -->20150407215112190.JPEG<!-- ia2 -->[/attachment:g5nld5t0]
Formuliert wie in einer billigen TV-Zeitschrift, nicht? Ich wollte aber wirklich nicht alles verraten, denn es soll ja immer auch Leute geben, die den Film noch nicht gesehen haben.
Kurzum, ich mag Pitch Black! Ist freilich nichts Weltbewegendes, macht m.E. aber immer wieder Spaß und tut niemandem weh. Als Kult würde ich den Film nicht unbededingt bezeichnen, doch "Cool" trifft es allemal. Visuell wird daran gerne herumgemäkelt, aber ehrlich gesagt, gefällt mir die Optik ziemlich gut. Der fremde Planet ist schön in Szene gesetzt und hebt sich von all den kalifornischen Parklandschaften ab, die uns die diversen ST-Serien zur damaligen Zeit als außerirdische Welten vor die Nase setzten. Mit dem Einsatz von ein paar simplen Farbfiltern sieht die australische Wüste (Drehort) doch gleich gespenstisch fremdartig aus, und einige wenige CGI-Effekte machen das trinäre Sonnensystem durchaus glaubhaft. Kostengünstig produziert, keine Frage, doch man hat schon weitaus schlechteres gesehen. Über den Rest der digitalen Effekte kann man sicher streiten, doch die Dunkelheit, in der die zweite Filmhälfte spielt, überdeckt viele der technischen Defizite. Die frühen CG-Effekte des Jahres 2000 sind zu erkennen, fallen aber kaum störend auf.
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Die Bildqualität meiner Steelbox-Edition-Bluray könnte allerdings ein wenig besser sein. Das Bild ist schlicht etwas körnig geraten und empfiehlt sich für den Einsatz eines Glättungsfilters, wie er bei der neuen Edition von "Predator" zum Einsatz kam. Augenkrebs ist aber nicht zu befürchten. Pitch Black kann man sich ruhigen Gewissens ins Regal stellen, finde ich. Vielleicht sollte man das allein deswegen, um den ganzen Blödsinn zu vergessen, der danach unter dem Namen Riddick herauskam.
Ich weiß, der Nachfolger hat viele Fans, aber bei allem, was recht ist, "The Chronicles of Riddick" (2004) war absoluter Schrott in teils schicken Bildern. Wenn man einem überforderten Regisseur nach einem Überraschungserfolg plötzlich Unsummen in die Hand drückt und den Hauptdarsteller zum Mitproduzenten macht, kommt genau so etwas dabei heraus: Ein völlig überfrachtetes, außer Rand und Band geratenes gigantomanisches Pseudoepos ohne Sinn und Verstand.
Der dritte Teil möchte zwar wieder zu den Wurzeln zurückkehren - nachdem das Budget gnadenlos zusammengestrichen wurde - findet sie aber leider nicht mehr.
Etwas Gutes ist trotzdem dabei herausgekommen: Mit "Riddick: Escape from Butcher Bay" kam 2005/2006 ein hervorragendes Spiel auf den Markt, das sogar fortgesetzt wurde!
Fazit: Immer noch sehenswert. Manche Filme sollte man einfach nicht auf Biegen und Brechen fortsetzen, obwohl das bei Pitch Black ohnehin nie richtig der Fall war. Der Charme dieses Films wurde jedenfalls nicht mehr erreicht. Was soll's? Macht sich auch ohne die anderen Teile mit dem Brillenträger gut in der Sammlung!
Ein Riesenspektakel war Pitch Black eigentlich nie, sondern eher ein recht günstig produzierter SF-Action-Thriller nach bewährtem Muster. Immer noch scheiden sich daran die Geister; für die einen ist er längst Kult, für die anderen ein überschätztes 0815-Machwerk, das nur von Vin Diesel getragen wird. Wer Vin Diesel nicht ausstehen kann, sollte eh einen Bogen um den Film machen, denn Pitch Black wurde seinem Hauptdarsteller buchstäblich auf den Leib geschneidert. Spätestens danach war Vin Diesel für Hauptrollen prädestiniert - wer kennt schon seine Nebenrolle in Der Soldat James Ryan?
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Der Plot ist eigentlich nicht sehr komplex, doch warum auch? Die einfachen Dinge machen oft am meisten Spaß. Grundsätzlich genreübliches Standardszenario, das man aus unzähligen ST-Episoden kennt: Nach Kollision mit einem Meteoritenschwarm legt ein Transportraumschiff eine unsanfte Bruchlandung auf einem unbewohnten Ödplaneten hin. An Bord befinden sich neben einer Handvoll Überlebender auch der entflohene Sträfling und Mörder Richard B. Riddick mit seinem Kopfgeldjäger Johns. Das Raumschiff ist nur noch ein Wrack, doch wenige Kilometer entfernt findet die Gruppe ein verlassenes Lager von Propektoren mit einer Rettungsfähre. Dummerweise sind sie zum unpassendsten Zeitpunkt auf dem Planeten abgestürzt, denn eine totale Sonnenfinsternis steht kurz bevor. Der Mörder und Einzelgänger Riddick kann als Einziger im Dunkeln sehen und muss der Gruppe helfen, das Shuttle wieder flugbereit zu machen. Kann man ihm trauen?
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Formuliert wie in einer billigen TV-Zeitschrift, nicht? Ich wollte aber wirklich nicht alles verraten, denn es soll ja immer auch Leute geben, die den Film noch nicht gesehen haben.
Kurzum, ich mag Pitch Black! Ist freilich nichts Weltbewegendes, macht m.E. aber immer wieder Spaß und tut niemandem weh. Als Kult würde ich den Film nicht unbededingt bezeichnen, doch "Cool" trifft es allemal. Visuell wird daran gerne herumgemäkelt, aber ehrlich gesagt, gefällt mir die Optik ziemlich gut. Der fremde Planet ist schön in Szene gesetzt und hebt sich von all den kalifornischen Parklandschaften ab, die uns die diversen ST-Serien zur damaligen Zeit als außerirdische Welten vor die Nase setzten. Mit dem Einsatz von ein paar simplen Farbfiltern sieht die australische Wüste (Drehort) doch gleich gespenstisch fremdartig aus, und einige wenige CGI-Effekte machen das trinäre Sonnensystem durchaus glaubhaft. Kostengünstig produziert, keine Frage, doch man hat schon weitaus schlechteres gesehen. Über den Rest der digitalen Effekte kann man sicher streiten, doch die Dunkelheit, in der die zweite Filmhälfte spielt, überdeckt viele der technischen Defizite. Die frühen CG-Effekte des Jahres 2000 sind zu erkennen, fallen aber kaum störend auf.
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Die Bildqualität meiner Steelbox-Edition-Bluray könnte allerdings ein wenig besser sein. Das Bild ist schlicht etwas körnig geraten und empfiehlt sich für den Einsatz eines Glättungsfilters, wie er bei der neuen Edition von "Predator" zum Einsatz kam. Augenkrebs ist aber nicht zu befürchten. Pitch Black kann man sich ruhigen Gewissens ins Regal stellen, finde ich. Vielleicht sollte man das allein deswegen, um den ganzen Blödsinn zu vergessen, der danach unter dem Namen Riddick herauskam.
Ich weiß, der Nachfolger hat viele Fans, aber bei allem, was recht ist, "The Chronicles of Riddick" (2004) war absoluter Schrott in teils schicken Bildern. Wenn man einem überforderten Regisseur nach einem Überraschungserfolg plötzlich Unsummen in die Hand drückt und den Hauptdarsteller zum Mitproduzenten macht, kommt genau so etwas dabei heraus: Ein völlig überfrachtetes, außer Rand und Band geratenes gigantomanisches Pseudoepos ohne Sinn und Verstand.
Der dritte Teil möchte zwar wieder zu den Wurzeln zurückkehren - nachdem das Budget gnadenlos zusammengestrichen wurde - findet sie aber leider nicht mehr.
Etwas Gutes ist trotzdem dabei herausgekommen: Mit "Riddick: Escape from Butcher Bay" kam 2005/2006 ein hervorragendes Spiel auf den Markt, das sogar fortgesetzt wurde!
Fazit: Immer noch sehenswert. Manche Filme sollte man einfach nicht auf Biegen und Brechen fortsetzen, obwohl das bei Pitch Black ohnehin nie richtig der Fall war. Der Charme dieses Films wurde jedenfalls nicht mehr erreicht. Was soll's? Macht sich auch ohne die anderen Teile mit dem Brillenträger gut in der Sammlung!
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9 Jahre 5 Monate her #28844
von Death Angel
Death Angel antwortete auf Die kleine DVD - Ecke im Forum
@Arrow
Falls noch Interesse besteht - Moon 44 gibts jetzt auch einzeln auf Bluray.
www.amazon.de/gp/product/B00T0WYU8W/ref=...53807&pf_rd_i=301128
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9 Jahre 5 Monate her #28845
von Arrow
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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Interesse besteht grundsätzlich schon, aber das würde auch bedeuten, dass ich meine DVD in Rente schicken müsste. Dazu müsste die Bildqualität schon einen gewaltigen Sprung nach vorne machen, und das ist nicht automatisch gewiss. Trotzdem danke für die Info!
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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9 Jahre 3 Wochen her #28956
von Arrow
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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Star Trek: Der erste Kontakt / First Contact
Meine Güte, ist das tatsächlich schon wieder 19 Jahre her, seit der Film in die Kinos kam? Und habe ich mich damals tatsächlich gleich dreimal aufs Fahrrad geschwungen, um den Film im acht Kilometer entfernten Lichtspielhaus anzuschauen? Wie auch immer, nach einigen Jahren Pause wurde es mal wieder Zeit den ingesamt achten Film des Star Trek-Franchise’ in den Player zu legen, wenn auch „nur“ als DVD; doch auch das kann sehr aufschlussreich sein.
Zur Story möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren. Wer diesen Film nicht kennt, hat vermutlich seit Captain Kirk in den Siebzigern nichts mehr mit Star Trek zu tun gehabt ...
[attachment=4:2qjsu55p]<!-- ia4 -->PDVD_003.JPG<!-- ia4 -->[/attachment:2qjsu55p]
Die Borg sind zurück und haben es erneut auf die Assimilation der Erde abgesehen. Nach der Vernichtung ihres gewaltigen Schiffes, verlegen sie den Konflikt mittels einer Zeitreise in die Vergangenheit unseres Planeten. Im 21. Jahrhundert, kurz nach dem 3. Weltkrieg, versuchen sie, den ersten bemannten überlichtschnellen Flug der Menschheit mit Waffengewalt zu verhindern. Dieser legendäre Flug sollte nämlich die Vulkanier zum Erstkontakt mit den Menschen bewegen, was letztlich die Gründung der Vereinten Föderation der Planeten zur Folge haben wird. Die Crew der Enterprise kann zwar das Schlimmste verhindern, doch am Ende wird ihr eigenes Schiff vom „Borg-Virus“ befallen, und Captain Picard wird praktisch Auge um Auge, Zahn um Zahn mit seinem schlimmsten Erzfeind konfrontiert – der trägt enganliegendes Latex und ist nebenbei auch auf Partnersuche ...
[attachment=3:2qjsu55p]<!-- ia3 -->PDVD_007.JPG<!-- ia3 -->[/attachment:2qjsu55p]
Diesen Film musste man als Fan damals unbedingt gesehen haben, und selbst ausgewiesene Nicht-Trekkies wurden gut unterhalten. Nach dem behäbigen Vorgänger (Treffen der Generationen), in dem mittels einer kruden Drehbuch-Konstruktion Kirk und Picard zum gemeinsamen Faustkampf gegen Admiral Tolwyn (Malcolm McDowell) zusammengewürfelt wurden, gab es nun endlich den reinrassigen TNG-Film, der mit den Borg auch gleich noch den gefährlichsten und besten Feind der Serie (TNG) zurückholte. Das gesichtslose Borg-Kollektiv war in der Serie bereits in der zweiten Staffel eingeführt worden, nachdem die Macher eingesehen hatten, dass die Ferengie nur schwerlich als ernstzunehmende Antagonisten taugen würden. Als Schwarm kybernetischer Wesen ohne Gesicht, dafür mit überlegener Technologie ausgestattet, war endlich ein völlig neuartiger, origineller Gegner aus der Taufe gehoben worden. Anknüpfungspunkte für ein mächtiges Wiedersehen gab es nach Picards gewaltsamer Verwandlung in eine Drohne reichlich, und so war die Abrechnung auf der Kinoleinwand die folgerichtige Entscheidung. Selbst der dümmste Drehbuchautor hätte es nicht versäumt, den Konflikt mit den Borg zu einer sehr persönlichen Auseinandersetzung für Jean-Luc Picard zu machen. Dem Ganzen darüber hinaus noch eine Melville’sche Kapitän Ahab-Analogie zu verpassen, zeigt, dass Autor Brannon Braga durchaus einmal seine hellen Momente hatte. Dass der Film in seinem Ton düster und gewaltsam ausfallen würde, war unter diesen Vorzeichen natürlich unvermeidbar ...
[attachment=2:2qjsu55p]<!-- ia2 -->PDVD_004.JPG<!-- ia2 -->[/attachment:2qjsu55p]
Und düster und gewaltsam ist First Contact für Star Trek-Verhältnisse auf jedenfall. Bereits die erste Kampfsequenz gegen den Borg-Kubus zeigte die grösste Raumschlacht, die in ST bis dato je zu sehen gewesen war. Die Trickschmiede von ILM sorgte dafür, dass der Boah-Effekt nicht zu gering ausfiel, und dank der geschickten Kombination von Modell- und CGI-Tricktechniken sind die Szenen auch heute noch mit Vergnügen anzuschauen, auch wenn der Zahn der Zeit an ihnen natürlich nagt. Im Vergleich mit den letzten beiden heutigen ST-Filmen wirkt First Contact schon fast wieder wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen, dafür kennt FC zumindest eine klar strukturierte Dramaturgie. Das Tempo des Films ist gerade am Anfang so flott, dass man gar nicht dazu kommt, die gravierenden Logiklöcher zur Kenntnis zu nehmen. Die Schlacht um die Erde geht unvermittelt in eine Zeitreise über, und wie man sich’s versieht, wird schon das erste Warpschiff repariert. Dann jedoch teilt sich der Plot in zwei Hälften: die Bodencrew versucht, die „Phoenix“ flott zu bekommen, während Picard auf der Enterprise die Invasion seines Schiffes verhindern muss. Ab hier wird’s endgültig persönlich, die Waffen werden gekreuzt, was das Zeug hält. Viele Fans waren damals durch den hohen Gewaltgrad und Picards ungewohnter Brutalität – gerade gegenüber assimilierten Crewmitgliedern – irritiert. Zumindest war man düsteres ST inzwischen ein wenig gewohnt, denn DS9 befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade in seiner fünften Staffel, wo es auch nicht immer zimperlich ablief. Dennoch sticht FC in Punkto Gewaltdarstellung besonders hervor: Data bricht Borg-Hälse im Handumdrehen, Picard erschiesst kaltblütig einen infizierten Crewman, derselbe Picard knallt auf dem Holodeck mit einer Maschinenpistole zwei Drohnen über den Haufen und will dem Leichnam daraufhin gleich noch den Kolben in den toten Leib prügeln. Für viele war der Gipfel aber erst erreicht, als Picard sein Phasergewehr aus purem Jähzorn in die heilige Glasvitrine des Besprechungsraums rammte. Natürlich ging dabei das Modell der NCC-1701-D zu Bruch, was für Picard kurz darauf zur Katharsis wurde, obwohl man eigentlich Riker für den Verlust dieses Schiffes im Nachhinein eine runterhauen müsste. Im Anschluss an diese Szene ist Picard drauf und dran, das Schiff zu opfern, um die Zukunft der Menschheit zu retten ... wäre da nicht urplötzlich noch Data, der aus seiner misslichen Lage befreit werden muss. Was daraufhin folgt, ist die ultimative Personalisierung des gesamten Konflikts, denn Picard begegnet der Borg-Königin, die er am Ende mit Datas Hilfe besiegt – und zwar durch Genickbruch. Über das Konzept einer Borg-Königin ist schon viel diskutiert worden. Natürlich büsst das Konzept der Borg als namenloses, gesichtsloses Kollektiv durch die Einführung einer Königin als leitendes Organ viel von seiner Fremdartigkeit ein, doch andererseits hatte diese Personalisierung des Kampfes einen ungemein wichtigen dramaturgischen Nutzen, denn die Feindpartei benötigte letztlich ein Gesicht, um Picards persönlichen Konflikt im Finale glaubhaft eine Bühne zu geben. Vielleicht ist der Mythos Borg dabei ein wenig entzaubert worden, doch wenn man ehrlich ist, hat ST: Voyager, was dies betrifft, viel mehr auf dem Gewissen.
First Contact ist Action-Trek, keine Frage. Es versuchte eben auch ein etwas breiteres Publikum abseits der Fanbase anzusprechen, was in Ordnung ist und am Ende ziemlich gut aufging. War das jedoch ein Verrat an den Idealen von Star Trek? Nein! Wer sich die TNG-Filme anschaut, wird feststellen, dass die ST-Filme dieser Baureihe eigentlich schon immer auf Action gepolt waren und sich von der Serie teilweise krass unterschieden. Man könnte sogar behaupten, der Picard der Filme sei ein anderer als der Picard der Serie, was durchaus legitim wäre, denn der gute Captain handelt in den Filmen mehr als einmal völlig charakterfremd. Wer allerdings hätte sich allein um der strikten Kontinuität willen, die Kinofilme nach dem Schema der TV-Serie gewünscht? Niemand! Auf der grossen Leinwand wollen und wollten wir stets etwas anderes sehen als die Dramatik einer TV-Doppelfolge. So schlecht die beiden nachfolgenden Filme (Insurrection und Nemesis) auch waren, sie versuchten mehr oder weniger, die gewalttätigen Handlungen und Action-Sequenzen noch halbwegs zu legitimieren. Die alten Filme versuchten dies immerhin, während die neuen Reboot-Filme „Action-Trek“ als allgemeingültiges Mass zu nehmen scheinen, und da darf der Zweck auch gerne die Mittel heiligen. ST: First Contact erzählt immerhin noch eine kohärente Geschichte, was inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist!
[attachment=1:2qjsu55p]<!-- ia1 -->PDVD_000.JPG<!-- ia1 -->[/attachment:2qjsu55p]
Visuell ist der Film wirklich gut gealtert – und übrigens auch für ein „gealtertes“ Publikum angenehm anzuschauen, denn Schnitte in Sekundenbruchteilen, albernes Herumgehampel, provozierende Blendeffekte oder völlig unsinnige Effect Shots gibt es hier eigentlich nicht. Jede Szene hat ihre Daseinsberechtigung, langatmige Durchhänger gibt es nicht, und – das ist vielleicht das Bemerkenswerteste: Der Film nimmt nicht sich selbst nicht immer allzu todernst. Der vielfältig eingestreute Humor wirkt nie zu aufgesetzt oder wie reiner Selbstzweck, und das will bei ST etwas bedeuten. Darüber hinaus enthält FC einige Szenen, die einem unweigerlich in Erinnerung bleiben; für mich ist dies z.B. der Kampf auf der Aussenhülle der Enterprise in Schwerelosigkeit. Ein Wort zum Schiff: ST: First Contact war die Premiere der nagelneuen 1701-E, die meinen Geschmack zwar nicht ganz trifft, aber ungemein modern und schnittig daherkommt. Selbst in meinem Provinzkino gab es dafür spontanen Szenenapplaus ... Andererseits nahm das neue Schiff ein wenig die Spannung aus dem Finale, denn wer glaubte den wirklich, dass ein ST-Film sein neu vorgestelltes Raumschiff gleich wieder in die Luft jagen würde!
Auch das ST-übliche Technobabble hielt sich diesmal in erträglichen Grenzen. Mit ein paar Schlagwörtern und jeder Menge Tempo wird die Zeitreise ins 21. Jahrhundert (und zurück) durchgekurbelt – hier stehen Konflikt und Handlung eindeutig im Vordergrund, auch wenn die Logik dafür gerne mal hintanstehen muss. Am Ende bleibt ein recht flottes, spannendes Abenteuer für die TNG-Crew, die mit ein paar Tricks (s. Worf) wieder komplett an Bord ist. Düster und gewalttätig, keine Frage, doch nie war die Crew um Picard in besserer Form! Besser sollte es nicht mehr werden, und ST: FC ist mit Fug und Recht einer der besten Filme des ganzen Franchise.
[attachment=0:2qjsu55p]<!-- ia0 -->PDVD_005.JPG<!-- ia0 -->[/attachment:2qjsu55p]
Klare Empfehlung meinerseits – diesen Film werde ich sicherlich auch noch als Blu Ray anschaffen und meine Freude daran haben. Fehlersuche und Beckmesserei gehören zu jedem ST-Film schon lange dazu, und in dieser Hinsicht bietet auch ST: FC viel Raum für Ungereimtheiten jeder Art. Doch hier fällt es wirklich nicht allzu unangenehm auf. Leider konnte keiner der späteren Filme mehr an diesen Erfolg anknüpfen. Meines Erachtens ist FC sogar der letzte wirklich gute ST-Film überhaupt. Angesichts der neuen Reboot-Filme, die mir übehaupt nicht gefallen haben, muss man meiner Meinung nach aber auch „Resurrection“ und „Nemesis“ rückblickend neu beurteilen. ST-Filme dieser Machart wird es wohl nie wieder geben. Der letzte Höhepunkt des Franchise war mit FC wohl erreicht ...
Schaut ihn euch mal wieder an, zumindest im nächsten Jahr, wenn der Film sein 20. Jubiläum feiert!
Meine Güte, ist das tatsächlich schon wieder 19 Jahre her, seit der Film in die Kinos kam? Und habe ich mich damals tatsächlich gleich dreimal aufs Fahrrad geschwungen, um den Film im acht Kilometer entfernten Lichtspielhaus anzuschauen? Wie auch immer, nach einigen Jahren Pause wurde es mal wieder Zeit den ingesamt achten Film des Star Trek-Franchise’ in den Player zu legen, wenn auch „nur“ als DVD; doch auch das kann sehr aufschlussreich sein.
Zur Story möchte ich gar nicht so viele Worte verlieren. Wer diesen Film nicht kennt, hat vermutlich seit Captain Kirk in den Siebzigern nichts mehr mit Star Trek zu tun gehabt ...
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Die Borg sind zurück und haben es erneut auf die Assimilation der Erde abgesehen. Nach der Vernichtung ihres gewaltigen Schiffes, verlegen sie den Konflikt mittels einer Zeitreise in die Vergangenheit unseres Planeten. Im 21. Jahrhundert, kurz nach dem 3. Weltkrieg, versuchen sie, den ersten bemannten überlichtschnellen Flug der Menschheit mit Waffengewalt zu verhindern. Dieser legendäre Flug sollte nämlich die Vulkanier zum Erstkontakt mit den Menschen bewegen, was letztlich die Gründung der Vereinten Föderation der Planeten zur Folge haben wird. Die Crew der Enterprise kann zwar das Schlimmste verhindern, doch am Ende wird ihr eigenes Schiff vom „Borg-Virus“ befallen, und Captain Picard wird praktisch Auge um Auge, Zahn um Zahn mit seinem schlimmsten Erzfeind konfrontiert – der trägt enganliegendes Latex und ist nebenbei auch auf Partnersuche ...
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Diesen Film musste man als Fan damals unbedingt gesehen haben, und selbst ausgewiesene Nicht-Trekkies wurden gut unterhalten. Nach dem behäbigen Vorgänger (Treffen der Generationen), in dem mittels einer kruden Drehbuch-Konstruktion Kirk und Picard zum gemeinsamen Faustkampf gegen Admiral Tolwyn (Malcolm McDowell) zusammengewürfelt wurden, gab es nun endlich den reinrassigen TNG-Film, der mit den Borg auch gleich noch den gefährlichsten und besten Feind der Serie (TNG) zurückholte. Das gesichtslose Borg-Kollektiv war in der Serie bereits in der zweiten Staffel eingeführt worden, nachdem die Macher eingesehen hatten, dass die Ferengie nur schwerlich als ernstzunehmende Antagonisten taugen würden. Als Schwarm kybernetischer Wesen ohne Gesicht, dafür mit überlegener Technologie ausgestattet, war endlich ein völlig neuartiger, origineller Gegner aus der Taufe gehoben worden. Anknüpfungspunkte für ein mächtiges Wiedersehen gab es nach Picards gewaltsamer Verwandlung in eine Drohne reichlich, und so war die Abrechnung auf der Kinoleinwand die folgerichtige Entscheidung. Selbst der dümmste Drehbuchautor hätte es nicht versäumt, den Konflikt mit den Borg zu einer sehr persönlichen Auseinandersetzung für Jean-Luc Picard zu machen. Dem Ganzen darüber hinaus noch eine Melville’sche Kapitän Ahab-Analogie zu verpassen, zeigt, dass Autor Brannon Braga durchaus einmal seine hellen Momente hatte. Dass der Film in seinem Ton düster und gewaltsam ausfallen würde, war unter diesen Vorzeichen natürlich unvermeidbar ...
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Und düster und gewaltsam ist First Contact für Star Trek-Verhältnisse auf jedenfall. Bereits die erste Kampfsequenz gegen den Borg-Kubus zeigte die grösste Raumschlacht, die in ST bis dato je zu sehen gewesen war. Die Trickschmiede von ILM sorgte dafür, dass der Boah-Effekt nicht zu gering ausfiel, und dank der geschickten Kombination von Modell- und CGI-Tricktechniken sind die Szenen auch heute noch mit Vergnügen anzuschauen, auch wenn der Zahn der Zeit an ihnen natürlich nagt. Im Vergleich mit den letzten beiden heutigen ST-Filmen wirkt First Contact schon fast wieder wie ein Relikt aus längst vergangenen Tagen, dafür kennt FC zumindest eine klar strukturierte Dramaturgie. Das Tempo des Films ist gerade am Anfang so flott, dass man gar nicht dazu kommt, die gravierenden Logiklöcher zur Kenntnis zu nehmen. Die Schlacht um die Erde geht unvermittelt in eine Zeitreise über, und wie man sich’s versieht, wird schon das erste Warpschiff repariert. Dann jedoch teilt sich der Plot in zwei Hälften: die Bodencrew versucht, die „Phoenix“ flott zu bekommen, während Picard auf der Enterprise die Invasion seines Schiffes verhindern muss. Ab hier wird’s endgültig persönlich, die Waffen werden gekreuzt, was das Zeug hält. Viele Fans waren damals durch den hohen Gewaltgrad und Picards ungewohnter Brutalität – gerade gegenüber assimilierten Crewmitgliedern – irritiert. Zumindest war man düsteres ST inzwischen ein wenig gewohnt, denn DS9 befand sich zu diesem Zeitpunkt gerade in seiner fünften Staffel, wo es auch nicht immer zimperlich ablief. Dennoch sticht FC in Punkto Gewaltdarstellung besonders hervor: Data bricht Borg-Hälse im Handumdrehen, Picard erschiesst kaltblütig einen infizierten Crewman, derselbe Picard knallt auf dem Holodeck mit einer Maschinenpistole zwei Drohnen über den Haufen und will dem Leichnam daraufhin gleich noch den Kolben in den toten Leib prügeln. Für viele war der Gipfel aber erst erreicht, als Picard sein Phasergewehr aus purem Jähzorn in die heilige Glasvitrine des Besprechungsraums rammte. Natürlich ging dabei das Modell der NCC-1701-D zu Bruch, was für Picard kurz darauf zur Katharsis wurde, obwohl man eigentlich Riker für den Verlust dieses Schiffes im Nachhinein eine runterhauen müsste. Im Anschluss an diese Szene ist Picard drauf und dran, das Schiff zu opfern, um die Zukunft der Menschheit zu retten ... wäre da nicht urplötzlich noch Data, der aus seiner misslichen Lage befreit werden muss. Was daraufhin folgt, ist die ultimative Personalisierung des gesamten Konflikts, denn Picard begegnet der Borg-Königin, die er am Ende mit Datas Hilfe besiegt – und zwar durch Genickbruch. Über das Konzept einer Borg-Königin ist schon viel diskutiert worden. Natürlich büsst das Konzept der Borg als namenloses, gesichtsloses Kollektiv durch die Einführung einer Königin als leitendes Organ viel von seiner Fremdartigkeit ein, doch andererseits hatte diese Personalisierung des Kampfes einen ungemein wichtigen dramaturgischen Nutzen, denn die Feindpartei benötigte letztlich ein Gesicht, um Picards persönlichen Konflikt im Finale glaubhaft eine Bühne zu geben. Vielleicht ist der Mythos Borg dabei ein wenig entzaubert worden, doch wenn man ehrlich ist, hat ST: Voyager, was dies betrifft, viel mehr auf dem Gewissen.
First Contact ist Action-Trek, keine Frage. Es versuchte eben auch ein etwas breiteres Publikum abseits der Fanbase anzusprechen, was in Ordnung ist und am Ende ziemlich gut aufging. War das jedoch ein Verrat an den Idealen von Star Trek? Nein! Wer sich die TNG-Filme anschaut, wird feststellen, dass die ST-Filme dieser Baureihe eigentlich schon immer auf Action gepolt waren und sich von der Serie teilweise krass unterschieden. Man könnte sogar behaupten, der Picard der Filme sei ein anderer als der Picard der Serie, was durchaus legitim wäre, denn der gute Captain handelt in den Filmen mehr als einmal völlig charakterfremd. Wer allerdings hätte sich allein um der strikten Kontinuität willen, die Kinofilme nach dem Schema der TV-Serie gewünscht? Niemand! Auf der grossen Leinwand wollen und wollten wir stets etwas anderes sehen als die Dramatik einer TV-Doppelfolge. So schlecht die beiden nachfolgenden Filme (Insurrection und Nemesis) auch waren, sie versuchten mehr oder weniger, die gewalttätigen Handlungen und Action-Sequenzen noch halbwegs zu legitimieren. Die alten Filme versuchten dies immerhin, während die neuen Reboot-Filme „Action-Trek“ als allgemeingültiges Mass zu nehmen scheinen, und da darf der Zweck auch gerne die Mittel heiligen. ST: First Contact erzählt immerhin noch eine kohärente Geschichte, was inzwischen nicht mehr selbstverständlich ist!
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Visuell ist der Film wirklich gut gealtert – und übrigens auch für ein „gealtertes“ Publikum angenehm anzuschauen, denn Schnitte in Sekundenbruchteilen, albernes Herumgehampel, provozierende Blendeffekte oder völlig unsinnige Effect Shots gibt es hier eigentlich nicht. Jede Szene hat ihre Daseinsberechtigung, langatmige Durchhänger gibt es nicht, und – das ist vielleicht das Bemerkenswerteste: Der Film nimmt nicht sich selbst nicht immer allzu todernst. Der vielfältig eingestreute Humor wirkt nie zu aufgesetzt oder wie reiner Selbstzweck, und das will bei ST etwas bedeuten. Darüber hinaus enthält FC einige Szenen, die einem unweigerlich in Erinnerung bleiben; für mich ist dies z.B. der Kampf auf der Aussenhülle der Enterprise in Schwerelosigkeit. Ein Wort zum Schiff: ST: First Contact war die Premiere der nagelneuen 1701-E, die meinen Geschmack zwar nicht ganz trifft, aber ungemein modern und schnittig daherkommt. Selbst in meinem Provinzkino gab es dafür spontanen Szenenapplaus ... Andererseits nahm das neue Schiff ein wenig die Spannung aus dem Finale, denn wer glaubte den wirklich, dass ein ST-Film sein neu vorgestelltes Raumschiff gleich wieder in die Luft jagen würde!
Auch das ST-übliche Technobabble hielt sich diesmal in erträglichen Grenzen. Mit ein paar Schlagwörtern und jeder Menge Tempo wird die Zeitreise ins 21. Jahrhundert (und zurück) durchgekurbelt – hier stehen Konflikt und Handlung eindeutig im Vordergrund, auch wenn die Logik dafür gerne mal hintanstehen muss. Am Ende bleibt ein recht flottes, spannendes Abenteuer für die TNG-Crew, die mit ein paar Tricks (s. Worf) wieder komplett an Bord ist. Düster und gewalttätig, keine Frage, doch nie war die Crew um Picard in besserer Form! Besser sollte es nicht mehr werden, und ST: FC ist mit Fug und Recht einer der besten Filme des ganzen Franchise.
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Klare Empfehlung meinerseits – diesen Film werde ich sicherlich auch noch als Blu Ray anschaffen und meine Freude daran haben. Fehlersuche und Beckmesserei gehören zu jedem ST-Film schon lange dazu, und in dieser Hinsicht bietet auch ST: FC viel Raum für Ungereimtheiten jeder Art. Doch hier fällt es wirklich nicht allzu unangenehm auf. Leider konnte keiner der späteren Filme mehr an diesen Erfolg anknüpfen. Meines Erachtens ist FC sogar der letzte wirklich gute ST-Film überhaupt. Angesichts der neuen Reboot-Filme, die mir übehaupt nicht gefallen haben, muss man meiner Meinung nach aber auch „Resurrection“ und „Nemesis“ rückblickend neu beurteilen. ST-Filme dieser Machart wird es wohl nie wieder geben. Der letzte Höhepunkt des Franchise war mit FC wohl erreicht ...
Schaut ihn euch mal wieder an, zumindest im nächsten Jahr, wenn der Film sein 20. Jubiläum feiert!
"Ich würde immer eine Maschine bevorzugen, die um einen schweren Jäger Kreise fliegen kann, wenn es sein muss.“ Alec "Ninja" Crisologo, Wing Commander Saga
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